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Die frischerkorene Nobelpreisträgerin nutzt private Filme ihrer Familie als Rohmaterial, um über ihr Leben und den sozialen Kontext zu reflektieren. Als Selbstporträt und Zeitkapsel gleichermaßen faszinierend.
Ryûsuke Hamaguchi füllt das altgediente Format des Episodenfilms mit frischem, komödiantischem Elan. Drei so intrigen- wie wortreich konstruierte Kurzfilme über Sehnsucht, Verletzbarkeit und die Segnungen des Zufalls summieren sich zu einer moralischen Erzählung in der Nachfolge Eric Rohmers. Der behände Lockdown-Film, mit kleinem Budget und Stab quasi parallel zu »Drive My Car« gedreht, fungiert als dessen Gegenstück und vergnügliche Ergänzung – und bekräftigt Hamaguchis Ruf, einer der aufregendsten Schauspieler-Regisseure der Gegenwart zu sein.
Im Rückgriff auf bislang unveröffentlichte Archivfilme orientiert David Teboul sich in seinem formal beeindruckenden Dokumentarfilm an Freuds Biographie, um dabei das psychoanalytische Denkens zu vernachlässigen.
In einer mitreißend montierten Mischung aus Poem und Essay vereint der Film spektakuläre Bilder von sechs Kontinenten, die allesamt um Flüsse und unser Verhältnis zu ihnen kreisen. Allerdings neigt schon die Musikauswahl stellenweise zum allzu dicken Auftrag; eine Narration voller Gemeinplätze und Weisheiten fürs Poesiealbum schmälert die Wirkung leider noch mehr.
Die soziale Spaltung Frankreich lässt den altgedienten Utopisten Robert Guédiguian nicht ruhen. Nicht einmal der familiäre Zusammenhalt kann der Entsolidarisierung mehr trotzen. Sein bewährtes Darstellerensemble (Ariane Acaride, Gérard Meylan, Jean-Pierre Daroussin, Anais Demoustier) verleiht den Figuren Würde und Ambivalenz. Ein leises Pendant zum Aufruhr, den die Gentrifizierung in Spielbergs »West Side Story« auslöst.
Ein reicher Mann verschleppt prachtvolle alte Bäume aus dem öffentlichen Raum in seinen Privatgarten, Verwüstung nicht nur in der Landschaft, sondern auch in jenen hinterlassend, die mit den Bäumen lebten
Andrea Segre erkundet in seinem während des Lockdowns 2020 gedrehten persönlichen Filmessay die Magie des leeren Venedig und spürt seinem verstorbenen Vater nach
Die israelische Filmemacherin Yael Reuveny sammelt in einem Mosaik Eindrücke zur Stimmungslage der 40-Jährigen in Israel
Das geht an die Niere: Arnold ist nicht der Mann, auf den Kathrin in Zeiten der Not zählen kann. Rasch wächst sich das drohende Organversagen in dieser etwas bühnenhaft geratenen Komöde zu einem allgemeinen Liebes- und Freundschaftsversagen aus.
Ein Dokumentarfilm über die gegenseitigen Berührungen von drei Frauen aus drei Generationen. Die Traumata einer Überlebenden. Tanzen zwischen Magie und Therapie