Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Unter der Regie von Isabel Coixet ist der autobiografisch gefärbte Roman »Das sterbende Tier« nicht nur der Monolog eines alternden promisken Zynikers, der den unverbindlichen Thrill sexueller Eskapaden sucht und überraschend von der Liebe übermannt wird, sondern auch eine Elegie auf eine ebenso selbstbewusste wie verletzliche Frau und eine behutsame Reflexion über die Liebe, das Alter und den Tod, über Väter und Söhne und alles was sonst noch zur Condition humaine gehört
In einem Balanceakt spielen Steve Buscemi und Sienna Miller in dem gelungenen Remake »Interview« die Kräfteverhältnisse zwischen einem abgehalfterten Politikjournalisten und einem schönen Glamour Girl durch
Vier Jahre nach dem Ende der Serie dürfen sich die Fans auf ein vergnügliches Comeback ihrer Heldinnen freuen, in einem Film, der auf die bewährte Masche setzt, aber trotz Holprigkeiten auf dem Weg zum vorhersehbaren Ziel durchaus unterhaltsam ist
Die Begegnung des amerikanischen Reisejournalisten Rick Ray mit dem Dalai Lama ist zugleich Chronik der tibetischen Geschichte, Hommage eines außergewöhnlichen Menschen und philosophische Erkundung des Buddhismus
Auf ihrer vierten filmischen Reise nach Japan erkundet Doris Dörrie das Glück der Liebe, die Trauer über den Verlust und die Unmöglichkeit entspannter Familienbeziehungen
Mit der Verfilmung von Zeruya Shalevs gleichnamigem Roman »Liebesleben« ist Maria Schrader ein eindrucksvolles Spielfilmdebüt gelungen, in dem aus dem Sog eines schwelenden Familiengeheimnisses die ebenso rauschhafte wie destruktive Liebe zwischen einem abgeklärten älteren Mann und einer lebenshungrigen jungen Frau entsteht
Zwei Paare am Bodensee: mit seiner Literaturadaption entfacht Rainer Kaufmann zusammen mit einem großartigen Schauspielerensemble einen Sommersturm der Gefühle, der bei aller Komik auch große emotionale Tiefe entwickelt
Die Irrungen und Wirrungen einer Kindheit in Bayern, in der ein schwer gebeutelter aber unverdrossen findiger Junge zwischen religiösen Heilsversprechungen, magischem Voodoozauber, wuchernden Albträumen und schillernden Kinderfantasien ins Schleudern gerät
Mit einem großartigen Schauspielerensemble und einem raffiniert konstruierten Drehbuch breitet der »Traffic«-Drehbuchautor Stephen Gaghan in seinem Regiedebüt die undurchsichtigen Verflechtungen im internationalen Ölgeschäft aus, die sich geradezu physisch auch auf den um Orientierung ringenden Zuschauer übertragen
Die verzweigten Wege von zwölf Menschen verbinden sich im Verlauf von 36 Stunden in Los Angeles zu einem komplexen Gewebe von Beziehungen. Regisseur Paul Haggis hält in »L.A. Crash« mit einem hochkarätigen Schauspielerensemble eine feine Balance zwischen raffinierter Konstruktion und dokumentarischer Beobachtung