Dietmar Kanthak

Filmkritiken von Dietmar Kanthak

Hallvar Witzos Film vereint auf vollkommene Weise schwarzen Humor und das Drama eines Außenseiters auf dem langen und hindernisreichen Weg zu sich selbst. Die Natur Norwegens spielt dabei eine zentrale Rolle.
In einem weitgehend konventionellen Rahmen erzählt der Film die Geschichte von Franz Kafkas letzter Liebe. Die Darsteller Sabin Tambrea und Henriette Confurius schaffen kostbare und unvergessliche Momente.
Was eine überdrehte »E.T.«-Farce hätte werden können, gestaltet Marc Turtletaub als Komödie mit Tiefgang: ein ebenso anrührendes wie amüsantes Drama über einsame alte Menschen.
In rund zweieinhalb Stunden unternimmt die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland eine Reise ins Herz der Finsternis. Sie illustriert die Folgen einer menschenverachtenden Flüchtlingspolitik.
Was sind die Folgen, wenn eine hochentwickelte Technik Zeugung, Schwangerschaft und Geburt outsourct? Der Film von Sophie Barthes beantwortet die Frage im Zeitlupenmodus. Die Dramatik bleibt trotz der engagierten Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor und Emilia Clarke blass.
Eine Frau schwimmt sich frei: Sahar Mosayebis Film erzählt die Geschichte der Iranerin Elham Asghari auf ästhetisch anspruchsvolle Weise. Handlung und Emotion übersetzt die Regisseurin in visuelle Poesie.
Der norwegische Film addiert mit stilistischem Ehrgeiz Bruchstücke einer Künstlerbiografie. Vier Schauspieler verkörpern Edvard Munch in unterschiedlichen Lebensphasen: als Mann in der Dauerexistenzkrise.
Ein Film wie geschaffen für die Weihnachtszeit, der weder Kolportage noch Sentimentalität verschmäht. Das großartige Ensemble um John Malkovich und Fanny Ardant veredelt das Ganze mit feiner Ironie und komödiantischer Energie.
Justine Triet verwebt auf faszinierende Weise ein Beziehungsdrama mit einem philosophisch fundierten Prozess-Thriller. Sandra Hüller triumphiert schauspielerisch als Frau, die im Verdacht steht, ihren Mann ermordet zu haben.
Niels Arden Oplevs Film »Rose« erzählt ernsthaft, empathisch und gleichzeitig humorvoll von einer schizophrenen Frau in den Vierzigern – von ihrer Reise nach Paris und in ihre Vergangenheit.

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Ein Gespräch über Gott, Liebe, Wahrheit und Selbsthass: Errol Morris’ Dokumentation »The Pigeon Tunnel« ist eine kunstvolle Annäherung an den Künstler John le Carré.
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Zwei Netflix-Serien spiegeln auf sehr verschiedene Weise Leben und Werk von Arnold Schwarzenegger und Brigitte Bardot, ein Mal als Dokumentar- und ein Mal als Spielfilm-Projekt.
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Gemälde, Zeichnungen, schräge Skulpturen und eigenartige Experimente: Maastricht zeigt den Filmemacher David Lynch als Universalkünstler
Thema
Der Nahe Osten, die arabische Welt: Das scheint im Kino vor allem eine Problemzone zu sein. Tatsächlich aber suchen immer mehr Filmemacher die Lücken im System: popkulturelle Biotope, Orte widerständigen Alltagshandelns. Über Rapper und Raver zwischen Gaza und Algier