von: 
Nach dem Golden Globe vielleicht noch den Oscar: J.K.

Leviathan

Andrej Swjaginzews Film »Leviathan« ist ein Meisterwerk, universelle Fabel und Anklageschrift gegen die Verhältnisse im heutigen Russland in einem, vermittelt durch eine sorgfältige und detailreiche Schilderung totalitärer Verhältnisse und durch eine bisher so nicht dagewesene bildgewaltige Inszenierung
Gerhard Midding

Bis zum Ausbruch der Digitalen Revolution stand ich in dem Glauben, Artefakte seien von Menschenhand hergestellte Gegenstände. Diese Ansicht teilte wohl auch ein Großteil der Archäologen. Also fand ich es zunächst wunderlich, dass Bildstörungen auf DVDs ebenfalls so genannt werden. Derlei sich selbstständig machende Pixel sind Ihnen gewiss von alten Silberscheiben oder zu häufig wiederholten TV-Serien bekannt.

Gerhard Midding

Mit ihm verbindet sich eine meiner lebhaftesten und zugleich diffusesten Fernseh-Erinnerungen. In jener Zeit, als es nur drei Programme gab und unser Gerät noch schwarzweiß war, geriet ich eines Sonntagnachmittags in einen Krimi, in dem er einen Mann spielt, der nach einem Unfall aus einer Ohnmacht erwacht und sich plötzlich in der fremden Existenz eines Millionärs wiederfindet. Der Sportwagen, den Louis Jourdan dort fährt, weist die 60er als die Entstehungszeit aus.

Fifty Shades of Grey

Die gute Nachricht ist: der Film ist dramatischer und stilsicherer als der Megaseller, der als Vorlage diente. Die schlechte lautet: Sex ist hier kein Spaß, sondern leider nur das Opfer, das die junge hübsche Studentin Ana auf dem Alter der romantischen Zweierbeziehung bringt

Cinderella

Kenneth Branaghs Verfilmung des Märchenstoffs ist keine politisch korrekt ausgelegte Modernisierung, sondern eine ins Romantische-Opulente verliebte Version, die sich aufs Schwelgen versteht
Rudolf Worschech

Rund ein Dutzend Fahrgäste steigen in das Sammeltaxi ein, das durch Teheran fährt. Am Steuer: der Regisseur Jafar Panahi, der vor fünf Jahren im Iran zu sechs Jahren Haft sowie zu 20 Jahren Jahren Arbeits- und Berufsverbot verurteilt wurde; nur durch Zahlung einer Kaution kam er frei.

Gerhard Midding

Zum Ende der Berlinale sitze ich in der Regel zusammen mit einigen Kollegen in einer Radiosendung von France Culture, die Michel Ciment moderiert. Die Gesichter und Rituale ähneln sich. Zunächst werden wir zu dem Eindruck befragt, den dieser Festivaljahrgang generell auf uns gemacht hat. Da fängt die Diskussion bereits an, lebhaft zu werden, denn von Ärgernissen hat jeder zu berichten. Sodann konzentriert sich das Gespräch auf den Wettbewerb.

Seiten

epd Film RSS abonnieren