E-Mail an... Fahri Yardim

Kurz angefragt, schnell beantwortet. Prominente über ihre Vorlieben und Filmerfahrungen

© NDR/Marion von der Mehden

Fahri Yardim, 1980 in Hamburg geboren, ist seit seiner ersten größeren Kinorolle in »Chiko« (2008) schwer beschäftigt: in Filmen wie »Almanya«, »66/67« oder »Der Medicus«, als der vitale Hauptkommissar Yalcin Gümer in den Schweiger-Tatorten und nebenbei als Synchronsprecher (Rocket in »Guardians of the Galaxy«). Jetzt ist er in »Halbe Brüder« von Christian Alvart zu sehen

Ihr erster Film?
»In einem Land vor unserer Zeit«. Littlefoot und die Reise ins »große Tal«, welches Nahrung verspricht, das Erdbeben, der aufopfernde Kampf der Mutter gegen Scharfzahn. Ihr Tod! Unvergesslich eingebrannt.

Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?
Im Moment die offensichtlichen Diamanten: »True Detective« und »House of Cards«. In jeder Hinsicht überragende Perlen, die mich gleichzeitig einschüchtern und motivieren.

Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
»Birdman«. Selten habe ich so gegluckst und mich so bewegen lassen. Sicherlich spricht er im Besonderen die schauspielerische Zerrissenheit an, nicht aber ohne universell zu bleiben. Der weitverbreitete Schädling Narzissmus, das Ego, die Anerkennungssehnsüchte und der dazugehörige Knacks – selten bin ich diesen Allzu-Menschlichkeiten so herrlich krawallpoetisch begegnet. Wir sind unbedeutend, lasst uns fliegen. Fantastisch!

Filme, auf die Sie sich freuen
»Star Wars«»Victoria« und »Fack ju Göhte 2«.

Ihr/e Lieblingschauspieler/schauspielerin?
Ich lasse mich ungern auf Superlative festnageln, auch weil es zu viele unvergleichliche, brillante SchauspielerInnen gibt. Aber, ohne mich über den Teich zu retten, Cate Blanchett sehe ich fast immer gerne zu. Zudem bin ich Alexander-Fehling-Fan. Und Anke-Engelke-Bewunderer.

Wer oder was ist unterschätzt?
Gute Vorbereitung. Etwa im Schauspiel. Es gibt zu viele faule Schauspieler in Deutschland. Wo man hinhört, künstliches, faules Spiel. Was auch am Textmaterial liegt. Den dramaturgischen Zwängen unterworfenes Sprechen, diese uneleganteste aller Formen, jeweils über das Offensichtliche zu informieren. Kaum situative Brillanz, kaum Persönlichkeit in der Sprache, dabei an brachialer Plattheit kaum zu überbietende Austauschbarkeiten. Aber den ständigen Dünkel gegen den Vorabend, Soaps und Co. im Gepäck. Aus dem schlechten Gewissen, der eigenen Begrenztheit heraus wird auf vermeintlich Schlechtere geprügelt. Wo sind die Autoren? Anders gesagt: Wer und was hält sie auf, hetzt sie zu miesen Kompromissen?

Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
»Legenden der Leidenschaft«»Grüne Tomaten«»My Girl«»Rambo 1«.

Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Werde, der du bist.

Der beste Platz im Kino?
Scheißegal, Hauptsache Zelluloid.

... zur Kritik zu »Halbe Brüder«

Meinung zum Thema

Kommentare

Sehr angenehme Art dieses Körper-Problem zu beleuchten.

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