Sabine Horst

Die gute Nachricht ist: Der Film ist besser als das Buch, dieser rätselhafte, in 52 Sprachen übersetzte Millionen-Seller, der selbst unter Fans nicht als entfernt literarisch gehandelt wird. Die schlechte Nachricht lautet: Bei dem lange erwarteten BDSM-Kracher, der am Mittwoch auf der Berlinale als Special Premiere feierte, handelt es sich um ein – Problemdrama. Das »Fifty Shades of Grey«-Massageöl der Parfümeriekette Douglas und den Kabelbinder aus dem Baumarkt können wir erstmal wieder wegpacken.

Harald Mühlbeyer

Technicolor ist allgemein betrachtet ein Stil der Affirmation und des Eskapismus, mit Musical und Abenteuer, mit Farbenpracht und Glamour ein krasser Gegensatz zur zeitgleichen Schwarzen Serie. Sicherlich liegt diese Tendenz auch daran, dass Technicolor teuer war, für die größeren Produktionen angewandt wurde und damit auch die wirklich große Masse ansprechen musste.

Gerhard Midding

Nein, im Gegensatz zu ihrer fürsorglichen Schwester will es Dari partout nicht als Gnade empfinden, dass jemand sie heiraten will. Ihre Mimik lässt keinen Zweifel daran, wie selbstverständlich das sein sollte. Geliebt zu werden, verdient sie schließlich nicht weniger als jeder andere Mensch.

Harald Mühlbeyer

The Black Pirate von Douglas Fairbanks: Der Film wurde 1926 im Technicolor II-Verfahren gedreht. Das bedeutet: In die Farbkamera war ein Strahlenteiler eingebaut, der das Licht in zwei Teilbilder auftrennte, die durch Farbfilter je einem Farbspektrum zugeordnet waren.

Ulrich Sonnenschein

Die Diskussion ist alt und scheidet sich immer noch an der Frage des Authentischen. Will man Filme in der Originalsprache mit Untertiteln sehen oder lieber in der Synchronfassung? Während die eine Seite argumentiert, die Sprache gehöre fraglos zum Klang eines Landes und ein deutsch sprechender Chinese sei ebenso absurd wie ein miauender Hund, sagen die anderen, dass man einen Film mit ausgefallenen Bildern gar nicht wirklich genießen könne, wenn man dauernd lesen muss.

Gerhard Midding

Wenn ich die Berlinale wäre, würde ich auch alljährlich Menschen auszeichnen, die mir nahe stehen. Da "Midding Kamera" längst nicht so gut klingt, wie "Berlinale Kamera", würde ich es wohl doch bei einem Essen auf Festivalkosten belassen. Womit wir beim Thema wären. Bereits am 8. Februar fand ein epochales Ereignis statt, das zwar von der Filmkritik sträflich unbeachtet blieb, dafür jedoch angemessen gewürdigt wurde in journalistischen Sparten, die über den Tellerrand hinaus zu blicken wissen: Carlo Petrini und Alice Waters, ihres Zeichens Präsident bzw.

Rudolf Worschech

Die Lichter zucken, die Musik wummert. Am frühen Morgen, vielleicht so um halb fünf, tanzt eine junge Frau in einem Berliner Club, etwas verloren, versucht, den Barkeeper in ein Gespräch zu verwickeln. Als sie die Treppen nach oben geht, trifft sie auf vier Jungs, ohne Geld, die nicht in den Club hineingekommen sind, und ein aberwitziger Trip durch den frühen Morgen beginnt. Das ist der Anfang von Sebastian Schippers »Victoria«.

Rudolf Worschech

Ricciarelli blickt mit »Im Labyrinth des Schweigens« auf die – fiktive - Vorgeschichte des ersten Auschwitz-Prozesses (1963-1965) in Frankfurt zurück. Der junge Staatsanwalt Johann Radmann, dargestellt von Alexander Fehling, eigentlich für Verkehrsdelikte zuständig, ermittelt gegen Wachleute des Konzentrationslagers Auschwitz. Er stößt auf eine Mauer des Schweigens und der Ablehnung, nur der Hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Gert Voss), unterstützt ihn.

Silvia Hallensleben

Ich muss bekennen, dass es dieses Jahr bisher mit mir und dem Bloggen nicht so gut lief. Das soll sich ab heute ändern. Einfach zu viel Arbeit bisher. So habe ich es bisher überhaupt erst einmal an den Potsdamer Platz geschafft. Und wieder (ich wiederhole mich) mit einem Videostream gekämpft, der nach dem Abspulen von zehn Sekunden Film zur Erholung erst einmal zehn Sekunde Pause machen muss. Ein Gefühl für den Filmrhytmus lässt sich so schwer bekommen. Außerdem braucht man drei Stunden, um auf die Art einen 90-Minüter zu sehen.

Sabine Horst

Warum sind die Zuschauer so süchtig nach Serien? "Es sind die Figuren, die einem ans Herz wachsen," meint der deutsche Regisseur Edward Berger. "Man hat Zeit, ein Riesenepos zu erzählen, einen Kosmos aufzumachen". Gute Serien erzeugten beim Zuschauer einen ähnlichen Effekt, wie ihn Kids beim Computerspiel erleben – das fiktive Universum absorbiert den Rezipienten oder User völlig.

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