In einer Woche beginnt die 66. Berlinale mit einem Film der Vorschusslorbeeren nicht nur deshalb verdient hat, weil er sich dem großen Caesar widmet. Jeder Film der Coens bis heute »hatte etwas«, um es mal vorsichtig auszudrücken. Die beiden Brüder gehören zu den Stars des eigensinnigen Genrekinos, benutzen Formen des Althergebrachten, um sie individuell zu interpretieren und kommen dabei immer wieder auf das Kino selbst zu sprechen.
Wenn ich nach dem Schreiben dieses Eintrags und vor der Veröffentlichung einige Schlagworte in die Maske eintragen muss, werden da ziemlich fremde Bettgesellen aufeinandertreffen: MGM, Die Drei Musketiere, die Schwarze Liste, Madame Bovary, George Cukor, Robert Parrish, Robert Mitchum, der Mahdi, Sam Peckinpah – und Peter Sloterdijk, dem man an dieser Stelle bisher noch nicht begegnen musste. Beinahe hätte ich Angela Merkel vergessen.
am 6.2. um 20:15 Uhr, ARD – Der TV-Zweiteiler über den jungen Journalisten David Burger arbeitet sich an großen Vorbildern ab und verliert sich dabei leider in optischen und inhaltlichen Klischees
Sie hätte ohne Zweifel eine bessere Überschrift gefunden. Das Erfinden von Titeln ist eines ihrer großen Talente, von dem viele unserer gemeinsamen Sendungen profitierten. Auf Anhieb fällt mir die zum 125. Geburtstag des Eiffelturms ein: Meine Vorschläge waren nur mau, aber sie hatte augenblicklich den glänzenden Einfall, sie »Herausragend« zu nennen.
Ein lüsterner Großvater überredet seinen angepassten Enkel zu einem Ausflug in den studentischen Springbreak. »Dirty Grandpa« ist eine bestürzend unlustige Jungskomödie voller Zoten und verbalem Unflat, in der besonders Robert De Niros Mitwirkung ratlos macht