Gerhard Midding

Die ersten öffentlichen Bücherverbrennungen des 20. und des 21. Jahrhunderts wurden in Nordamerika veranstaltet. Nach dem Kriegseintritt der USA 1917 fielen ihnen Werke von Autoren zum Opfer, die aus Deutschland stammten. 2001 forderte ein Pastor in Pittsburgh seine Gemeinde auf, "Harry-Potter"-Romane zu verbrennen, die seiner Überzeugung nach Magie und Hexenzauber verherrlichten. Bei der Aktion, die in anderen Städten umgehend Nachahmer fand, gingen auch Alben von Bruce Springsteen, DVDs alter Disney-Filme und weiteres Teufelswerk in Flammen auf.

Venedig: Filme ohne Maske

Vorläufige Bilanz: Am Samstag gehen die 78. Filmfestspiele von Venedig zu Ende. Wieder mehr Stars und mehr Publikum zeigen an – so viel hat sich nicht verändert

Der blinde Fleck (2013)

Die Hintergründe des Oktoberfestattentats von 1980 sind bis heute ungeklärt. »Der blinde Fleck« von Daniel Harrich stellt die Ereignisse aus der Sicht des damals recherchierenden Journalisten Ulrich Chaussy nach und folgt dabei den Regeln des klassischen Politthrillers, nach denen die Staatsorgane die Wahrheit vertuschen und nur ein aufrechter Reporter hartnäckig nachbohrt.

Kundschafter des Friedens (2017)

Eine Gruppe von ehemaligen DDR-Spionen wird vom deutschen Geheimdienst reaktiviert: »Kundschafter des Friedens« ist eine gelungene Agentenkomödie, die mit spielfreudigen ehemaligen DDR-Bürgern zu punkten weiß.

Get Out (2017)

»Get Out«, das fantastisch besetzte Regiedebüt des Komikers Jordan Peele, ist ein von gruseligen Untertönen und Humor durchzogener Gesellschaftskommentar, der auf unterhaltsame Weise den dauerpräsenten Rassismus in der US-Gesellschaft zum Thema macht.

Das unbekannte Mädchen (2016)

Eine junge Ärztin sucht nach der Identität eines Mädchens, dessen Tod sie mitzuverschulden glaubt. »Das unbekannte Mädchen«, der neue Film der Brüder Dardenne, überzeugt mit behutsamer Verquickung von Krimi und Sozialkino.
Gerhard Midding

Mein Studium finanzierte ich, indem ich während der Semesterferien in einem Krankenhaus arbeitete, an dem ich zuvor meinen Zivildienst geleistet hatte. Ich wurde in der Telefonzentrale und Pforte eingesetzt, wo ich der erste Ansprechpartner von Patienten oder Besuchern war. Dabei kam es zu interessanten Begegnungen, von denen aber nur eine an dieser Stelle von Belang ist. Sie fand an einem Sonntagnachmittag statt und war unerfreulich.

Venedig: Gekrönte Häupter

Mit Denis Villeneuves »Dune« feierte ein potenzieller Blockbuster Premiere am Lido in Venedig, Pablo Larraíns »Spencer« begeistert Prinzessin-Diana-Verehrer und -Verachter gleichermaßen

Venedig: Zwei Männerleben

Beim Filmfestival Venedig wird Paul Schraders »The Card Counter« als Favorit für den Goldenen Löwen gehandelt und Paolo Sorrentinos »È stata la mano di Dio« avanciert zum Publikumsliebling

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