Reich mir deine Hand

Ein Initiationsfilm als Roadmovie: Pascal-Alex Vincents Film über Zwillingsbrüder, die auf ihrer Reise vor allem sexuelle Erfahrungen sammeln, weiß in einzelnen Szenen durch sensible Personenstudien zu gefallen, ermüdet aber auf die Dauer wegen seiner schematischen und statuarischen Machart: »Reich mir deine Hand«

Willi und die Wunder dieser Welt

Willi hat die Chance vertan, eine packende Dokumentation über die Wunder dieser Welt zu schaffen. Stattdessen bietet er altbekannte TV-Ästhetik, die die Kinder in ihrem Anspruch nach wahrheitsgetreuen Bildern nicht ernst nimmt, sondern so tut, als wäre der Mensch im Eisbärenkostüm interessanter als der echte Eisbär, den man durch diesen Trick zu beobachten hofft

Mord ist mein Geschäft, Liebling

Rick Kavanian, der Mitstreiter von »Bully« Herbig aus »Der Schuh Des Manitu«, spielt den Profikiller Toni Ricardelli, der sich für einen Bestsellerautor und ehemaligen Mafiaboss ausgibt, um die Liebe einer jungen Verlagsangestellten zu gewinnen. Formal orientiert sich »Mord ist mein Geschäft, Liebling« an der Ästhetik amerikanischer Beziehungskomödien der sechziger Jahre. Doch der charmante Witz der Vorlagen wird mit allzu plattem Klamauk torpediert

Captain Abu Raed

Der Film von Amin Matalqa ist ein rührendes Stück über die Befreiungssiege der Vorstellungskraft. Und manchmal ahnt man, dass er auch mehr sein könnte: eine Auseinandersetzung mit der Organisation des Geschlechterlebens in Jordanien, mit Patriarchentum und einer sich zusehends emanzipierenden Jugend. Aber nur manchmal

Die Herzogin

Der hierzulande weniger bekannten Herzogin von Devonshire wird mit dem Film zwar ein Denkmal gesetzt, genauere historische Zusammenhänge treten jedoch hinter den Tändeleien der höfischen Gesellschaft zurück. Keira Knightley ist der etwas puppenhafte, dennoch strahlende Mittelpunkt des Films, verblasst aber neben dem nuancenreichen Auftritt von Ralph Fiennes. Als Ausstattungsfilm fraglos opulent und überzeugend

The International

Nach dem Vorbild von US-Thrillern der siebziger Jahre, mit einem an Hitchcock geschulten Gespür für den Mix aus großem Spektakel und individueller Obsession, formt Tom Tykwer einen Politthriller, in dem ein einsamer Kämpfer für Gerechtigkeit – der großartige Clive Owen als Interpol-Agent – gegen eine übermächtige, weltweit agierende böse Bank in den Ring steigt: »The International«

Henners Traum

Ein Fünf-Sterne-Ferienresort in Nordhessen? Klaus Sterns Dokumentation »Henners Traum« begleitet Bürgermeister Henner Sattler durch die Aufs und Abs des Projekts

Garage

Leonard Abrahamson inszenierte eine stille Tragödie über einen nuanciert gezeichneten Außenseiter, die von der großartigen Darstellung des Iren Pat Shortt geprägt wird: »Garage«

RocknRolla

Guy Ritchie kommt vom Gangstergenre nicht los. »RocknRolla« ist kraftvoll, vital und selbstbewusst. Der Titel ist ästhetisches Programm

Joy Division

Material- und faktenreich rekonstruiert die originell gestaltete, informative Dokumentation über die Postpunk-Band »Joy Division« ein Stück Musikgeschichte

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