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Gerhard Midding

Im letzten Herbst las ich eine Studie des British Film Institute, die zu einem erstaunlichen Ergebnis kam. Nach der Auswertung filmographischer Daten stellten die Forscher fest, dass das Ungleichgewicht der Geschlechter in der heimischen Kinoproduktion des laufenden Jahres größer war als noch 1913.

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Wie gut ein Filmplakat ist, weiß man im Grunde erst hinterher. Seine Nützlichkeit erweist sich zuverlässig erst, wenn der mit ihm beworbene Film ein Erfolg geworden ist. Bis dahin sind Produzent und Verleih auf Spekulationen angewiesen und die Designer auf ihren Instinkt.

Vor ein paar Wochen habe ich mich wieder einmal intensiver mit William Friedkin beschäftigt (aus Anlass einer Retrospektive, die gerade im Zürcher Filmpodium läuft) und dabei fiel mir auf, dass die Poster für drei seiner Filme zu den ikonischen Motiven des New Hollywood gehören.

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Wer sich zu Wochenbeginn über das Einspielergebnis von »Deadpool 2« informieren wollte, stieß in der IMDb auf recht widersprüchliche Einschätzungen. Einige Analysten stellten fest, dass er Rekorde gebrochen hatte. Andere wiederum waren vom Gegenteil überzeugt und stellten sich die bange Frage, ob sein Startwochenende nicht ein Indiz für eine mögliche Marvel-Ermüdung sei. Sie alle operierten übrigens mit den selben Zahlen.

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Als »Olympus Has Fallen« 2013 herauskam, lebten wir noch in einer anderen Welt. Sie war gewiss nicht unschuldiger, aber vielleicht einen Hauch argloser. Dabei denke ich weniger an die geopolitischen Phantasien, die den Weißes-Haus-Kracher umtreiben, sondern an Ashley Judd.

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Aus der Ferne erschien mir Cannes in diesem Jahr zunächst wie eine Wagenburg. Das ging im Vorfeld auch etlichen Kollegen so, die im Gegensatz zu mir regelmäßig dort sind. Nun ist die Zeit der Spekulationen vorüber, jetzt muss sich der Jahrgang beweisen. Auch das ist, aus der Warte des in Berlin Gebliebenen betrachtet, spannend.

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Die Unersetzbarkeit ist im Berufsleben eine tückische Kategorie, notorisch unzuverlässig und mit hohem Risiko auf Schwermut. Aber wer könnte Pierre Rissient ersetzen? Wer entdeckt nun, da er im Alter von 81 Jahren gestorben ist, neue Talente und setzt unbekannte Kinematographien auf die Weltkarte des Kinos?

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Auf den Fotos, die Hiroshi Sugimoto seit den 70er Jahren von amerikanischen Filmpalästen und Drive-in-Kinos gemacht hat, erstrahlen die Leinwände in gleißendem Weiß. Dabei sind sie keineswegs leer. Dieses Weiß ist vielmehr das Konzentrat einer Fülle von visuellen Informationen.

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Die Videothek in meiner Nachbarschaft hat vor ein paar Monaten geschlossen. Sie gehörte zu einer Kette, die mit einem Schlag die Anzahl ihrer Filialen enorm reduziert hat. Es wäre Heuchelei, wenn ich nun ein Klagelied über diesen Verlust anstimmen würde. Dass der Laden zu ist, fiel mir erst sechs, sieben Wochen später auf.

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Er verkörperte ein Amerika, das gern unkompliziert gewesen wäre, aber erkennen musste, dass es das nicht bleiben konnte. Zu Anfang erfüllte er das Versprechen glänzend: William Holdens Lächeln war, für wenigstens ein Leinwandjahrzehnt, enthusiastisch und glaubhaft. Es erstreckte sich über sein ganzes Gesicht, nicht nur über den Mund und die Augen.

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In aller Regel ist diese Veranstaltung selten für eine Überraschung gut. Seit Jahren gehorcht ihre Dramaturgie der Erfüllung der Erwartungen. Selbst die Enttäuschungen und Proteste scheinen schon eingeplant. In diesem Jahr jedoch schlug die Pressekonferenz des Festival von Cannes gehörig aus der Art.