Berlinale
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23.02.2020
Es ist ein Film der Gesichter. Schon die Eröffnungsszene ist eine grandiose Nahaufnahme, die viel verspricht, was der Film später einlösen wird. Stumm blicken Paula Beer als Undine und Jacob Matschenz einander an und man weiß sofort, dass hier etwas zu Ende geht. Eine Liebe stirbt und damit auch die Zukunft des Paares.
23.02.2020
»Street Scene« basiert auf einem erfolgreichen Theaterstück – was man dem Film allenfalls am einheitlichen Schauplatz ansehen könnte. Was passiert, geschieht rund um den Eingangsbereich eines New Yorker Mietshauses – doch wie es passiert, das hat Vidor meisterlich in Film gegossen.
23.02.2020
Ich weiß nicht, warum man extrem kritisch wird, wenn Filme versuchen, den deutschen Faschismus zu thematisieren. Dann jedenfalls ist jede Ironie entweder zu zahnlos oder zu bitter, jede Handlung entweder zu banal oder zu abstrakt, jede Figurenkonstellation entweder zu oberflächlich oder zu klischeehaft. Bei Vadim Perelmans Film »Persian Lessons« stimmten allenfalls die Steinbruchszenen nicht.
22.02.2020
Clarissa Thiemes »Was bleibt Re-visited« nutzt performative lokale Eingriffe, um mit Menschen in Bosnien-Herzegowina über Gegenwart und Vergangenheit zu sprechen. Jonathan Perels »Responsabilidad empresarial« zeigt Fabriken und Werften, die in den Jahren des Militärregimes 1976-83 mit dem Regime gegen Gewerkschafter*innen und Arbeiter*innen kollaborierten und davon profitierten.
22.02.2020
Eine tolle Kopie des Filmes: Der als Blockbuster des Goldenen Hollywoodzeitalters konzipiert war – allerdings mit seinem hochsexualisierten Inhalt nicht für Kinder geeignet, anders als die heutigen Bombastfilme.
22.02.2020
Giorgio Diritti schickt nun mit »Hidden Away« einen Film in den Wettbewerb, der das Leben des italienischen Künstlers Antonio Ligabue erzählt, der hier kaum jemandem bekannt ist
21.02.2020
Ein guter Auftakt für die »Perspektive Deutsches Kino«, in der in diesem Jahr auch viele Frauengeschichten erzählt werden.
21.02.2020
Der Anschlag in Hanau warf seine Schatten auch auf die Eröffnung des 70. Filmfestivals Berlin, das mit einer Schweigeminute der Opfer gedachte. Der Auftaktfilm »My Salinger Year« dagegen kam launig daher, wo etwas Ernst Not getan hätte
21.02.2020
Alles neu mit der Berlinale. Und auch wieder alles beim Alten. Jedenfalls bei mir. Oder noch ein bisschen extremer.
21.02.2020
Ich hör sie schon wieder, die Kollegen, nach der Eröffnung mit Philippe Falardeaus Romenverfilmung »My Salinger Year«. Zu seicht, zu gefällig, zu unpolitisch und vor allem: zu wenig berlinalemäßig