Rainer Bock

Als Schauspieler/in:

Vier DDR-Jugendliche gründen eine HipHop-Crew und geraten ins Visier der Staatsmacht. Trotz Klischees gelingt es in »Dessau Dancers«, die Unvereinbarkeit von kreativer Freiheit und Gleichschaltung zu verdeutlichen
Die Verfilmung eines John-Le-Carré-Romans über die Arbeit eines Hamburger Antiterroragenten besticht durch exzellente Darsteller, enttäuscht aber durch zähe Dramaturgie und wenig berührende Inszenierung
Pepe Danquarts Verfilmung des gleichnamigen Tatsachenromans über einen jüdischen Jungen auf der Flucht ist dann am besten, wenn er das Gut-/Böse Schema verlässt
Reisebericht und Selbstfindungsabenteuer: Die Verfilmung des spektakulären Wüs­tentrips, der 1977 Robyn Davidson 2700 Kilometer durch den australischen Outback führte, lebt von der spirituellen Schönheit der Landschaftsaufnahmen ebenso wie von der emotionalen Finesse der Darstellerin Mia Wasikowska
Die Idee, das Thema »Lebensborn« und die Ungereimtheiten zwischen Nazideutschland und dem Nachfolgestaat DDR zu beleuchten, ist so wichtig, dass eine genauere Aufarbeitung unumgänglich ist. Diese opfert die Regie einem fragwürdigen Thriller, der mehr verrätselt, als der Sache letztlich dienlich ist
Intrigenspiele in einer Berliner Werbeagentur: Von Brian De Palma mit ernüchternder Lustlosigkeit inszenierter Thriller, der sich auch visuell auf dem Niveau eines besseren Fernsehspiels bewegt
In etwas zu gediegenen Bildern erzählt Christoph Stark in »Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden« von der Liebe zwischen dem Dichter Georg Trakl und seiner Schwester Grete. Aber die Leidenschaft, mit der sich Lars Eidinger und Peri Baumeister in dieses Wälsungenblut-Paar versenken, ist mächtiger als Starks allzu fernsehkompatibles Kunstgewerbe
Christian Petzold macht sich in »Barbara« nicht daran, die DDR-Vergangenheit aufzuarbeiten, sondern untersucht vielmehr ganz grundsätzlich das Wesen menschlichen Vertrauens. Wie verändern sich Beziehungen in einem Umfeld, in dem Misstrauen zum alltäglichen Überlebensmechanismus geworden ist?
Philip Kochs Debütfilm blickt mit unerbittlicher Härte und analytischer Schärfe auf den brutalen Alltag im deutschen Jugendstrafvollzug. Dem Zuschauer bleiben hier ebenso wenig Fluchtmöglichkeiten wie seinen eingekerkerten Figuren
Akribisch vollzieht Michael Haneke hier den unausgesprochenen Zusammenhang von autoritärer Erziehung und Terrorismus jedwelcher Art (wer will, kann sich auch auf den Hitlerfaschismus kaprizieren) nach. »Das weiße Band« ist ein Filmjuwel, das mit seiner universellen Botschaft weit über den zeitlichen Filmrahmen von 1913/14 hinausreicht