Phedon Papamichael

Kammeramann/frau von:

Vieles funktioniert erstaunlich gut in diesem Revival einer alten Idee, aber auch wenn Harrison Ford sich noch so gut gehalten hat, führt die Nostalgie am Ende eher dazu, dass man sich nach dem Zauber der Ursprungs­trilogie zurücksehnt.
Ein wunderbar nostalgischer Film, der von Männerfreundschaft und Erfindergeist in Le Mans 1966 erzählt, wo zwei ausgefuchste Tüftler den Autobauer Ford konkurrenzfähig machten
In naher Zukunft findet die Wissenschaft einen Weg, Menschen zu schrumpfen. Der von Matt Damon gespielte Held von »Downsizing« beschließt, die Verwandlung an sich vornehmen zu lassen. Streckenweise brillant inszenierte Satire, die sich gar nicht wie Science-Fiction anfühlt
»The Huntsman & The Ice Queen«, die Fortsetzung des düster aufgepeppten Schneewittchenmärchens, wirkt wie holprige, aus Fantasy-Versatzstücken zusammengestoppelte Fanfiction. Während das Schneewittchen vollkommen abwesend ist, werden mit der neu eingeführten Eiskönigin als Schwester der bösen Königin Ravenna zwar opulente Schauwerte aufgeboten, doch auch diese können die inkohärente Handlung nicht vergessen machen
»Ocean's 11« treffen »Das dreckige Dutzend«: George Clooney hat mit »Monuments Men« einen unbedarften Kriegsfilm um die aufrechten Kunstschatzjäger der Westalliierten gedreht, der wirkt, als käme er aus eine anderen Zeit
Bruce Dern als großartiger Don Quijote des Mittleren Westens. In melancholischen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Alexander ­Payne eine Vater-Sohn-Geschichte als tragikomisches Roadmovie über den Zusammenhang von Realität und Mythos. In diesem verkappten Western, der in verfallenden Kleinstädten nach dem anständigen Amerikaner sucht, brilliert neben Dern vor allem Stacey Keach als superber Bösewicht
Judd Apatows Familienkomödie über den ewigen Fluch der Lebensabschnittsübergänge und das Altern in Würde ist ein wunderbar offen inszeniertes Generationenporträt, das letztlich aber in die Konventionen des Beziehungsfilms zurückfällt. Das ändert nichts daran, dass Apatow auch mit seinem vierten Spielfilm eine singuläre Stimme in der neuen amerikanischen Komödie bleibt
Payne und Clooney wagen viel in ihrem Hawaii-Film über Tod und Familie. Die Mischungaus Melo und Komödie, Verzauberung und Verfremdung funktioniert aber nicht immer. Großartig neben Clooney in Nebenrollen: Robert Forster und Beau Bridges
»Good Night, and Good Luck« war schöner, »Confessions of a Dangerous Mind« durchgeknallter: ordentliches Politdrama von George Clooney mit einem hervorragenden Ryan Gosling als Schauwert
Etwas zu angestrengt gibt Tom Cruise in »Knight and Day« den lässigen Top-Spion, der in jeder halsbrecherischen Verfolgungsjagd eine verdammt gute Figur macht. Energisches Unterhaltungskino von James Mangold, temporeich inszeniert und logistisch eindrucksvoll. Aber nicht sehr logisch