Matthias Schweighöfer

Schweighöfer (*1981) zählt zu den markantesten deutschen Schauspielern der Gegenwart. In kürzester Zeit hat er sich mit Fernsehfilmen wie »Babykram ist Männersache« (Uwe Janson), »Verbotenes Verlangen« (Zoltan Spirandelli), »Mein Vater, die Tunte« (Uwe Janson) und dem märchenhaften »Küss mich, Frosch« (Dagmar Hirtz), für den es eine Emmy®-Nominierung gab, in die erste Liga gespielt. Sein Talent wurde 2000 von der Jury des Deutschen Fernsehpreises mit dem Förderpreis für seine künstlerische Arbeit gewürdigt.

Er gehörte zum Ensemble des hochgelobten Kinoregiedebüts »Freunde« von Martin Eigler und spielte an der Seite von Tom Schilling in »Herz im Kopf« (2002). Beim Münchner Filmfest 2002 wurde Dominik Grafs »Die Freunde der Freunde« erfolgreich aufgeführt. Der Film lief im Programm der ARD und wurde mit dem »Adolf Grimme«-Preis ausgezeichnet.

Für diese Rolle und die des Ben in »Soloalbum« erhielt Schweighöfer 2003 die Goldene Kamera als Bester Nachwuchsschauspieler, und die Leser des Lifestyle-Magazins Bunte kürten ihn zum Beliebtesten Nachwuchsschauspieler. Im gleichen Jahr lief »Die Klasse von '99« im Kino.

2004 gehörte Dominik Grafs »Kalter Frühling« und Uwe Jansons Brecht-Adaption »Baal« zu den Fernsehereignissen des Jahres. Im Kino trat Schweighöfer in »Kammerflimmern« auf und gewann dafür den Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller.

2005 spielte er die Titelrolle in der viel beachteten TV-Filmbiografie »Schiller« und erhielt dafür den Undine Award. Auf der Leinwand wirkte er in Tomy Wigands »Polly Blue Eyes« mit.

Uwe Jansons Fernsehadaption von Wedekinds »Lulu« mit Schweighöfer als Jack the Ripper lief im März 2006 im arte-Programm. Anfang 2007 trat Schweighöfer als Rainer Langhans in dem »Uschi Obermaier«-Biopic »Das wilde Leben« auf – diese Rolle brachte ihm den Bambi und seinen zweiten Undine Award ein. In Til Schweigers Kinoerfolg »Keinohrhasen« trat er als Boulevardfotograf auf. Dieselbe Rolle spielte er zwei Jahre später auch in der erfolgreichen Fortsetzung »Zweiohrküken«.

2008 war er als »Der rote Baron« Manfred von Richthofen unter der Regie von Nikolai Müllerschön sowie neben Joseph Bierbichler in »Der Architekt« zu sehen. Neben Tom Cruise wirkte er im Stauffenberg-Epos »Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat« und neben Danny Glover in »Night Train« mit.

2009 feierte er einen großen Erfolg als Titelheld in dem TV-Biopic »Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki«. Dann spielte er den Gödeke Michels in »12 Meter ohne Kopf«. 2010 wirkte er in dem erfolgreichsten deutschen Spielfilm mit: Markus Gollers »Friendship!«. Neben Christian Tramitz war er in der Komödie »3faltig« zu sehen. Eine sehr populäre Rolle spielte Schweighöfer 2011 in Frauenkleidern in Detlev Bucks »Rubbeldiekatz«. Es folgte die Bestsellerverfilmung »Russendisko« und eine Selbstparodie in Til Schweigers »Kokowääh 2«. Neben Schweiger übernahm er aktuell auch eine Sprechrolle in dem Animationsfilm »Keinohrhase und Zweiohrküken«. Dann war er in der Komödie »Frau Ella« (Regie: Markus Goller) zu sehen. 2016 folgt der britische Thriller »The Price« mit Noomi Rapace und Michael Shannon.

Schweighöfers Regiedebüt, die Komödie »What a Man«, erwies sich 2011 als Riesenhit – er übernahm selbst die Hauptrolle und verfasste (mit Doron Wisotzky) auch das Drehbuch. Seine zweite Regiearbeit »Schlussmacher« bestätigte 2013 sein außergewöhnliches Talent: Fast 2,5 Millionen Zuschauer sahen die Komödie im Kino. Es folgten die Kinohits »Vaterfreuden« (2014) und »Der Nanny« (2015).

Quelle: Warner Bros.

Als Schauspieler/in:

Detlev Bucks sehr deutsche Variante von Tootsie mit Matthias Schweighöfer in Cross-Dressing-Turbulenzen bietet kaum Überraschungen. Seine Konventionalität macht er aber zumindest streckenweise durch nuancierte Inszenierung und das selbstironische Spiel mit Klischees wett
Der Heilige Geist fiebert der Premiere seines ersten Musicals entgegen. Nur hat Gott ausgerechnet für diesen Abend die Apokalypse vorgesehen. Selten war Blasphemie so bieder wie in Harald Sicheritz’ von allen guten Geistern verlassener Satire
Das Roadmovie über zwei Ossis auf USA-Trip ist nicht ohne Klamauk, überzeugt aber durch eine runde Geschichte, in der die untergegangene DDR für bittersüße Episoden und eine melancholische Schlusspointe sorgt: »Friendship!«
Streckenweise lustig, aber unnötig zotig hangelt sich der Film an den Mustern von »Keinohrhasen« entlang von der Beziehungskrise zum Happy End
Zu Songs wie »I Fought the Law« von The Clash und mit Sprüchen wie »Aber De Luxe!« auf den Lippen schickt Sven Taddicken die Mannen um Klaus Störtebeker und Gödeke Michels in den Kampf gegen die Hanse – »12 Meter ohne Kopf« ist historisch nicht ganz akkurat, aber dafür unterhaltsam
Sensibles Spiel mit altbekannter Struktur. »Der Architekt« ist ein verschneites Familiendrama, das den Zerfall thematisiert, ohne dass dabei die Scherben klirren
Die Frage, ob und wer einen Stoff wie den um das Hitler-Attentat der Gruppe Stauffenberg verfilmen darf, war sowieso nie besonders geistreich gestellt. Bryan Singer jedenfalls macht aus der Geschichte einen Genrefilm: Anatomie eines Staatsstreichs, in zeichenhaften, eher kühlen Bildern, mit einem Helden, der einem Budd-Boetticher-Western entsprungen sein könnte
In seinem dritten Film als Regisseur und Hauptdarsteller versucht sich Til Schweiger an einer durchsonnten Liebeskomödie mit viel Medienprominenz und einer großartigen Lachnummer des rundumerneuerten Jürgen Vogel