Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

In diesem uninspirierten Fantasy-Spektakel um heroische Samurai muss Keanu Reeves als verfemter Schwertkämpfer über die Klinge springen
Mit dieser nicht durchdachten romantischen Komödie, in der Michael »Bully« Herbig einen beratenden Schutzengel für einen von Alexander Fehling gespielten Millionär gibt, dürfte Herbig es selbst seinen eingefleischten Fans eher schwermachen
In Mittelerde nichts Neues: Peter Jackson erfüllt im zweiten Teil der Hobbit-Trilogie die Erwartungen, dies aber auf handwerklich hohem Niveau. Längen hat das dreistündige Abenteuerspektakel trotz eines etwas ausgewalzten Kampfes mit dem feuerspeienden Drachen nicht wirklich, zumal es dem Neuseeländer gelingt, eine unvergleichliche Atmosphäre zu erschaffen, wie sie in keiner anderen Hollywood-Großproduktion zu finden ist
Spike Lees ambitioniertes Remake des koreanischen Films von Park Chan-wook aus dem Jahr 2003 deckt die Schwächen eines vielleicht doch nicht ganz so gut gealterten Bildersturms auf – denn das Bemühen, die Ungereimtheiten der Vorlage durch eine plausiblere Dramaturgie zu korrigieren, trägt nicht unbedingt zum Funktionieren des Remakes bei
Das Debüt der uruguayischen Autorenfilmerinnen Ana Guevara und Leticia Jorge überzeugt durch die liebevolle Beobachtung kleiner Gesten und emotionaler Nuancen
Nach »Salami Aleikum« gelingt Ali Samadi Ahadi mit »45 Minuten bis Ramallah« wieder eine respektlose Culture-Clash-Komödie mit Knalleffekt
Der formal ansprechende Dokumentarfilm erzählt überraschende und spannende Geschichten aus dem Alltag einer unterdrückten Minderheit in der DDR
Ein ehemaliger Mafia-Pate ist in der französischen Provinz untergetaucht. Blendend besetzte, aber allzu schematische Gangsterkomödie von Luc Besson
In Sheri Hagens charmantem Debüt »Auf den zweiten Blick« finden blinde beziehungsweise sehbehinderte Außenseiter sich erst auf den buchstäblichen und sprichwörtlichen zweiten Blick
Michel Gondrys überdrehte Stilübung wird der skurrilen Fantasiewelt von Boris Vians Vorlage gerecht, dürfte aber auch vielen Zuschauern auf die Nerven gehen