Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Höchst gelungener Dokumentarfilm über die Schriftstellerin Patricia Highsmith, deren psychologische Kriminalromane vielfach verfilmt wurden, die aber eine lesbische Liebesgeschichte 1953 nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte. Drei ihrer Lebensgefährtinnen kommen hier zu Wort, neben Highsmith selber in Interviews und mit Äußerungen aus ihrem erst kürzlich veröffentlichten Tage- und Notizbüchern.
Ein Gangsterquintett sieht sich nach dem Scheitern ihres großen Coups mit einem Resozialisierungsprogramm konfrontiert und der Frage: wollen sie überhaupt zu Guten werden? Temporeicher Animationsfilm, gespickt mit popkulturellen Referenzen.
Drei Frauen und ein Mann, die mit Hilfe der Kindertransporte 1939 Zuflucht vor den Nazis in Schweden fanden, berichten über die Trennung von ihren Eltern und den Erfahrungen in der neuen Heimat. Ein eindringlicher Dokumentarfilm, konzentriert erzählt, der an ein verdrängtes Kapitel der Zeitgeschichte erinnert.
Ein vor den Nazis emigrierter Journalist versucht 1941 mit seinem zwölfjährigen Sohn zu Fuß über die Pyrenäen zu kommen, um von Lissabon nach Amerika zu gelangen. Im Bemühen um kindgerechtes Erzählen wird der Film allzu oft zum großen Abenteuer, das immer wieder auf Suspense-Momente setzt und letztlich zu sehr um Familienfreundlichkeit bemüht ist.
Eine neuerliche Mordserie in einer kalifornischen Kleinstadt bringt Überlebende früherer Ereignisse mit heutigen Teenagern zusammen. Könnte einer von ihnen hinter der Maske des »Ghostface«-Killers stecken? Neuauflage des erfolgreichen »Scream«-Franchise von Wes Craven, die durchaus mit einigen Überraschungen aufwartet, aber letztlich ganz auf die Fans zugeschnitten ist.
Ende der dreißiger Jahre lernt ein Mann bei einem amerikanischen Wanderzirkus die Tricks, die ein Hellseher benötigt, um sein Publikum einzuwickeln. Als er sich jedoch in der Großstadt auf immer riskantere Geschäfte einlässt, droht seine Karriere in ein Fiasko zu münden. Neuverfilmung eines düsteren Nachkriegsromans, die den amerikanischen Aufstiegstraum seziert, in der Erzählweise allerdings etwas zu glatt bleibt.
Impresario Buster Moon und seine Truppe hoffen diesmal auf einen Auftritt in der Showbusiness-Metropole. Doch mit einem einflussreichen Musikmogul geraten sie an einen schwierigen Partner. Die Fortsetzung des Animationserfolges »Sing« überzeugt durch ihr präzises komisches Timing, vor allem aber durch die Choreografie eines aufwändigen Science-Fiction-Musicals
Der elfjährige Nikolas gerät an einen magischen Ort namens Wichtelgrund und sorgt dafür, dass Weihnachten ein Fest der Freude wird. Origineller Weihnachtsfilm, der ohne die sonst in dieser Gattung weit verbreitete Süßlichkeit eine fantasievolle Erzählung anbietet, wie die heutigen Weihnachtsbräuche erfunden wurden
In einer kolumbianischen Großfamilie hadert Teenager Maribel damit, dass sie als Einzige nicht mit einer magischen Gabe gesegnet ist. Animiertes Disney-Musical, das die Wichtigkeit der Familie betont und zugleich die Gefahren einer alles überdeckenden Harmonie thematisiert
Im zweiten computeranimierten Film um die 1938 von dem Zeichner Charles Addams ersonnene »Addams Family« begibt sich die Familie mit der Vorliebe fürs Morbide auf eine Rundreise durch die USA. Die soll den Familienzusammenhalt stärken, nachdem sich Tochter Wednesday von ihren Angehörigen entfremdet hat. Überzeugt der Film wiederum mit einem ansprechenden Design, so kommen doch die spezifischen Stärken dieser Familie dabei zu kurz

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In der dritten Staffel der Agentenserie »Jack Ryan« verkörpert Nina Hoss die tschechische Präsidentin.
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Erstmals in Deutschland: die beiden »Doctor Who«-Kinofilme, restauriert in 4K.
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Ein Paradies für Schurken: Der »Casablanca«-Abklatsch »Blutroter Kongo«.
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Reden und trinken: Die erste deutschsprachige Einführung ins Werk des südkoreanischen Autorenfilmers Hong Sang-soo.
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»They are a bunch of fucking losers – but they are my losers.« Die Äußerung von Jackson Lamb aus der ersten Staffel gewinnt diesmal eine etwas andere Bedeutung, wenn Jackson nicht nur mit hochgelegten Beinen hinter seinem Schreibtisch döst, sondern selber auf den Straßen der britischen Metropole aktiv wird.
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Das Original: Lewis Milestones Antikriegsfilm »Im Westen nichts Neues« (1930) erscheint als restaurierte Ultimate Edition und versammelt zahlreiche Schnittfassungen sowie umfangreiches Bonusmaterial.