Frank Arnold
Filmkritiken von Frank Arnold
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Die elfjährige Hedvig würde gerne die Nachfolge ihres Vaters antreten, der als maskierter Held »Superlöwe« den Einwohnern einer Kleinstadt immer wieder in Gefahren beisteht. Allerdings scheint sie kaum die notwendigen Qualifikationen dafür zu besitzen. Animationsfilm, der visuell zwar keine neuen Wege beschreitet, aber die Frage nach wahrem Heldentum aufwirft.
Bei der Reise ihres Schwarms ins südliche Winterquartier stellen sich einige junge Falter ihren Unzulänglichkeiten und akzeptieren diese schließlich, durch ihre Erfahrungen zu neuem Selbstbewusstsein gereift. Animationsfilm, der sich »selfempowerment« für Jüngere charakterisieren lässt, dabei aber zu sehr auf altvertraute Muster setzt.
Update des gleichnamigen DDR-Kinderfilmklassikers: Nach dem Tod eines Rummelplatzbesitzers müssen sich dessen Töchter zusammenraufen und überlegen, ob sie das Geschäft des Vaters weiterführen wollen. Die eigentlichen Stars des Films sind drei zum Leben erweckte Geister, die lustvoll Chaos anrichten. Der erste Kinderfilm von Thomas Stuber funktioniert mit Slapstickeinlagen und dem Nachdenken über Verantwortung.
In Echtzeit ablaufender Thriller um eine hochschwangere Frau im Landhaus ihrer Schwiegereltern. Dort wird sie mit unheimlichen Geschehnissen konfrontiert, die sich als Teil eines Familienfluches erweisen. Die etwas schematische Konstruktion lässt den Bezug zur deutschen Kolonialgeschichte eher beliebig erscheinen.
Im Land Rosas vertrauen die Einwohner ihre Wünsche ihrem König Magnifico an – doch mit deren Erfüllung sieht es schlecht aus. Dagegen rebelliert die junge Asha. Der 62. abendfüllende Animationsfilm aus dem Hause Disney markiert das hundertjährige Bestehen des Unternehmens und gefällt durch den Rückbezug auf Animationstechniken aus der Vor-Computerzeit.
Ein Schönheitswettbewerb für Frauen, die den Holocaust überlebt haben: was als abwegige Idee erscheint, gibt es in Israel wirklich, erdacht von einer Trauma-Therapeutin, die damit den Frauen helfen will, ihre Leidenserfahrungen für sich und andere zu bewahren. So eindrucksvoll die Schilderungen der drei Protagonistinnen sind, so vage bleibt doch die Darstellung der Veranstaltung.
Als eine Gruppe von Geflüchteten aus Syrien in einer nordostenglischen Kleinstadt einquartiert wird, kommt es zu Konflikten mit den Einwohnern, die Sündenböcke für jahrelang aufgestaute Wut finden. Ken Loachs vermutlich letzter Spielfilm.
Mischung aus Leidensgeschichte und Rachefantasie, die als Märchen einigermaßen funktioniert und in Caleb Landry Jones mit einem überzeugenden Hauptdarsteller aufwarten kann.
Dokumentarfilm über den deutschen Avantgarde- und Animationsfilmpionier Oskar Fischinger (1910-1967), In einem langen Interview, geführt 1993, gibt seine Witwe (und engste Mitarbeiterin) Elfriede Fischinger auf lebendige und persönliche Weise Auskunft über die Arbeit ihres Mannes, dessen kurze Filme abstrakte Formen mit Musik verbanden.
Die neugierige Maus Célestine und der brummelige Bär Ernest begeben sich in Ernests Heimatland Charabie, wo sie mit einer autoritären Ordnung konfrontiert werden. Bezaubernder Animationsfilm in pastellfarbenen Tönen, dessen Animation Raum für die Phantasie des Zuschauers lässt.
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Viele Themen verknüpft die zweite Staffel mit den sich zuspitzenden Ereignissen, wenn ein tragischer Unfall auf hoher See es nötig macht, Spuren zu verwischen.
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Mohammad Rasoulof ist schon immer dahin gegangen, wo es wehtut. Sein neuer Film »Die Saat des Heiligen Feigenbaums« wurde heimlich gedreht – eine scharfe Anklage gegen das iranische Regime. Der Regisseur im Interview mit Frank Arnold.
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