Florian Miosge

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Magisch buntes Kinodebüt von Xaver Böhm, das den Schauplatz Berlin im Angesicht des Todes als neoromantische Bilderwelt vorführt, dabei aber etwas zu wenig auf seine Geschichte achtet
Jan Zabeil zeichnet die Konflikte und Kämpfe innerhalb einer Patchwork-Familie zwar psychologisch sehr genau nach. Aber er überlädt das brillant gespielte und inszenierte Drama »Drei Zinnen« auch und sabotiert so selbst seinen psychologischen Realismus
In Bill Drummond, den Mitbegründer der legendären Band KLF - die mit dem ersten Brit Award ihre Existenz radikal beendete - und alle Rechte an Aufnahmen zurückzog, hat Stefan Schwietert seinen Meister gefunden. Musik ist etwas, das nur zu einem bestimmten Zeitpunkt existiert. Und die Kontrolle über diesen Zeitpunkt zu haben, dass ist die Macht des Musikers. Radikaler kann ein Dokumentarfilm über Musik nicht sein
Julia von Heinz zeichnet ein differenziertes und widersprüchliches Bild des komplexen Wurzelwerkes, das Deutsche und Israelis heute, nach drei Generationen Vergangenheitsbewältigung, verbindet
Ein junger Deutscher verläuft sich auf einer Afrikareise in den Sümpfen des Okavango- Flussdeltas. Jan Zabeils fast meditative Auseinandersetzung mit der Sehnsucht nach Grenzerfahrung und freier Natur ist auch eine Abrechnung mit den westlichen Vorstellungen von Afrika
Herbert Knaup und Johannes Allmayer glänzen in ihren Rollen mit eiskaltem Humor. Bevor sich das Publikum allerdings für die Geschichte der beiden Tiefkühlkostlieferanten erwärmt, dauert es ein wenig: »Arschkalt«
Konzentriert erzählter Film über zwei eigentümliche »Parasiten«, der zwischen Sozialdrama und Thriller hin- und herbalanciert und in dem die hervorragenden Darsteller den Spannungsbogen halten
Zu Songs wie »I Fought the Law« von The Clash und mit Sprüchen wie »Aber De Luxe!« auf den Lippen schickt Sven Taddicken die Mannen um Klaus Störtebeker und Gödeke Michels in den Kampf gegen die Hanse – »12 Meter ohne Kopf« ist historisch nicht ganz akkurat, aber dafür unterhaltsam
Zwei Mütter und ein Baby: »Was am Ende zählt«, der Spielfilm-Erstling von Julia von Heinz, erzählt eine Coming-of-age-Geschichte am Rand der Gesellschaft