David Strathairn

Als Schauspieler/in:

Die buchstabengetreue Filmadaption eines Bestsellerromans lässt gerade in jenem Aspekt Inspiration vermissen, der dieser Entwicklungsgeschichte eines Mädchens, das sich allein in der Wildnis in North Carolina behauptet, ihren Reiz verlieh: so hübsch die emanzipatorische Saga ausgestattet ist, so fehlen doch jene schwelgerischen Naturpanoramen, die den Ruf der Wildnis, dem die Heldin folgt, zumindest ästhetisch beglaubigen.
Ende der dreißiger Jahre lernt ein Mann bei einem amerikanischen Wanderzirkus die Tricks, die ein Hellseher benötigt, um sein Publikum einzuwickeln. Als er sich jedoch in der Großstadt auf immer riskantere Geschäfte einlässt, droht seine Karriere in ein Fiasko zu münden. Neuverfilmung eines düsteren Nachkriegsromans, die den amerikanischen Aufstiegstraum seziert, in der Erzählweise allerdings etwas zu glatt bleibt.
Mit ihrem alten Van fährt Fern durch den Westen der USA, von Arbeit zu Arbeit, vom Versandcenter zum Hamburger-Diner. Der dritte Film von Chloé Zhao beschwört den Mythos der Gemeinschaft on the road und den Traum von Unabhängigkeit und Freiheit. Die Nebenfiguren in »Nomadland« sind Laiendarsteller. Frances McDormand ist großartig – und vor allem: überzeugend – als Nomadin der Arbeit
Um das ökologische Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen, schlägt die Natur in Form gewaltiger mythologischer Fabelwesen zurück um die Menschheit auszumerzen. Bildgewaltiges Monsterkino aus Hollywood, das formal nichts mehr mit den artifiziell und poetisch angelegten Phantasiewelten der japanischen »Godzilla«-Filme gemein hat
Philip Roths Geschichte über das trügerische Bild, das man sich vom Glück anderer macht, wird in Ewan McGregors Regiedebüt »Amerikanisches Idyll« zum berührenden Martyrium eines Vaters, dessen Tochter ihm entgleitet
Der Norweger Joachim Trier erzählt in seinem ersten englischsprachigen Film »Louder Than Bombs« – kunstvoll und ungekünstelt zugleich – die Geschichte eines Lehrers und seiner beiden Söhne, die vom Selbstmord der Mutter traumatisiert sind
Kein letztes Jahr im Marigold. Das provisorische indische Hotelparadies will expandieren. Als neuer Gast in der Underdog-Kommune der Senioren überrascht Richard Gere in einer grandiosen Altersrolle. Ein geschickt gemachter Mainstream-Film über globale und private Sehnsüchte, nicht nur für ein reifes Publikum
Spielberg baut sein Präsidentenporträt zu einem spannenden Politkrimi aus, in dem Lincoln von einem wunderbaren Daniel Day-Lewis ohne Tour-de-Force-Allüren als besonnene und sehr menschliche Figur gezeichnet wird
Das Dokumentarfilmduo Robert Epstein und Jeffrey Friedman mit ihrem ersten Spielfilm, in dem James Franco Beatpoet Allen Ginsberg verkörpert. Was ihnen im Dokgenre gelang, leistet der Spielfilm nur bedingt
Ein unvergessliches Lebensgefühl, wie es der atemlos flippige »Chungking Express« mit seinem »California Dreamin« oder die vergebliche Liebesmüh von »In the Mood For Love« mit Nat King Coles »Quizas, Quizas, Quizas« hinterließen, lässt sich in den »Blaubeernächten« nicht unbedingt entdecken

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Als Moderator mit Moral in George Clooneys »Good Night, and Good Luck«. wurde er richtig prominent. Typisch für David Strathairn sind aber prägnante Ensemble- und Nebenrollen. Wie jetzt in »Nomadland« als Freund von Frances McDormand