Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Martin Gressmann montiert seine Langzeitbeobachtung über das Gelände des ehemaligen Gestapohauptquartiers in Berlin zu einem bestrickenden Essay über Erinnerungskultur und Stadtgeschichte
Michael Teutsch porträtiert die Jerusalemer Café-Institution, indem er Zeitzeugen davon erzählen lässt, was hier einst diskutiert wurde. Formal ungezwungen, inhaltlich bestechend
Jean-Gabriel Périot schneidet Archivmaterial aus den 60er und 70er Jahren zu einer irritierenden und erhellenden Collage über den Zeitgeist der 68er und die Entwicklung der RAF zusammen
Oliver Hirschbiegels Biopic über Georg Elser und sein missglücktes Hitler-Attentat funktioniert als überfällige Geschichtslektion über einen vergessenen Helden und besseres Gegenstück zu seinem Untergang
Der australische Episodenfilm »Der kleine Tod« findet überraschende Wendungen für bekannte Perversionen und geheime Fantasien und macht es dem Zuschauer gar nicht leicht, alles lächerlich zu finden
Jennifer Aniston, einst Publikumsliebling aus »Friends«, schlüpft in die Rolle einer unsympathischen, verbitterten Schmerzpatientin und zeigt intelligent und nachvollziehbar deren Kampf ums Besserwerden
Sein Leben verändern und sich dabei filmen: Ein Finne räumt seine Wohnung leer und will ein Jahr lang nur ein Stück pro Tag zurückholen. Was als Reflexion über Konsum und Überfluss beginnt, verkommt zur bloßen selbstverliebten Nabelschau
Clint Eastwoods Verfilmung der Memoiren des »tödlichsten Scharfschützen der US-Armee-Geschichte« Chris Kyle mag als Männerporträt im Western-Stil funktionieren, ist als Kriegsfilm aber mehr als bedenklich
Ein U-Boot auf der Suche nach gesunkenem Nazigold und Jude Law als verlebter Kapitän einer verwahrlosten russisch-britischen Besatzung machen »Black Sea« zu einem der fesselndsten Abenteuerfilme der letzten Zeit
Vom Regisseur von »Babel« hat niemand eine Komödie mit solcher Pointen-Dichte erwartet: Die Mischung aus technischer Meisterschaft und großartigem Ensemble sorgt für einen fiebrig-fesselnden Film, der ein zweites und dritten Mal angeguckt werden will, wenn man alles »mitkriegen« möchte

Weitere Inhalte zu Barbara Schweizerhof

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Eine umjubelte Goldene Palme für Korea, ein paar Buhrufe, ein kleiner Preisregen für die Filme von Frauen und nichts für Quentin Tarantino: Am Samstag ging das 72. Internationale Filmfestival von Cannes zu Ende
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Samstagabend werden die Palmen vergeben: Ein Wettbewerbsjahrgang mit allzu großer Neigung zum Bewährten und zum Selbstzitat geht zu Ende. Netflix war nicht da und stand trotzdem ständig im Raum
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Quentin Tarantino präsentiert in Cannes sein »Once Upon a Time in Hollywood« – eine wehmütige Hommage an alte Filme, die Mode der 60er Jahre und ein spektakuläres Verbrechen. Aber auch die Satire »Parasite« ist ein Favorit auf die Goldene Palme
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Premieren in Cannes: Terrence Malick ehrt in »A Hidden Life« den Nazigegner Franz Jägerstätter. Asif Kapadia stellt seinen Dokumentarfilm »Maradona« außerhalb des Wettbewerbs vor
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Pedro Almodóvar steigt mit seinem neuen Film »Leid und Herrlichkeit« (»Pain & Glory«) zum Favoriten auf die Goldene Palme auf. Andere Autorenfilmer gewinnen im südfranzösischen Cannes mit den Mitteln von Western- oder Krimi-Genre ihr Publikum
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Elton John erzählt sein Leben: In der Revue des Regisseurs Dexter Fletcher geht es um die Kindheit und schwierige Jugend sowie den Aufstieg zum britischen Megastar. Bei der Premiere in Cannes erhielt »Rocketman« viel Applaus vom Publikum
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Der Wettbewerb von Cannes beginnt mit geschärftem Blick für prekäre Verhältnisse
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Das 72. Filmfestival von Cannes eröffnet mit der Komödie »The Dead Don't Die«
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Am Dienstagabend beginnt das 72. Filmfestival von Cannes, mit einem Programm, das viele gute Filme, aber zu wenig Hollywood verspricht
Meldung
Die 33. Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen fand vom 09.-14.04.2019 statt