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Im Verleih:

Zugewandt und auf Augenhöhe porträtiert Jochen Hick ein halbes Dutzend queere Wahlberliner aus verschiedenen Teilen der Welt. Ein faszinierendes Zeitbild der Stadt als Sehnsuchtsort im ständigen Wandel.
Ofir Raul Graizers zweiter Film überzeugt durch seine stilsichere Mischung aus angedeuteter Dreiecksbeziehung und kunstvoll eingesetzten Ellipsen.
Die Geschichte um die Machenschaften eines türkischen Agenten, der zunehmend paranoide Züge entwickelt, ist filmisch wie thematisch hochinteressant, wirkt durch die verschachtelte Erzählweise und das Spiel mit unterschiedlichen Blickwinkeln aber phasenweise etwas zu verkopft.
Ein Roadmovie zu Wasser. In den verschlungenen Gräben und Wasserstraßen Mecklenburg-Vorpommerns paddelt eine nicht mehr ganz junge Frau in die Familienvergangenheit und findet dann ihr ganz persönliches Alaska.
Axel Ranischs neuer Film ist im Vergleich zu seinen frühen »German Mumblecore«-Werken mit großer Finesse gestaltet und erzählt den Orpheus-und-Eurydike-Mythos in brillanten Bildern neu: als Opern-Pasticcio, das aber – hier bleibt sich Ranisch treu – alle Grenzen von E- und U-Musik wie auch die Regeln des Musikfilms charmant über den Haufen wirft und mit Schwung, Liebe und Humor überzeugt.
Verletzlich, verletzt und unglaublich stark spielt Julius Nitschkoff in André Szardenings' Kinodebüt einen 21-Jährigen, der zu nehmend an der verantwortungslosen Sorglosigkeit seiner nur 15 Jahre älteren Mutter (Lana Cooper) zu zerbrechen droht. Von Regisseur Szardenings in betörend schönen und traurigen Bildern erzählt.
Dokumentarfilm über den damals 15-jährigen Tadzio-Darsteller in Viscontis »Tod in Venedig«, Björn Andrésen, dessen Ausbeutung und Schattenseiten des frühen Ruhms. Neben rarem Archivmaterial holen die Filmemacher auch den mental fragilen, heute 66-Jährigen vor die Kamera.
Eine engagierte semifiktionale Hommage an das tragische Leben eines heimlich schwulen deutschen Schlagerstars mit Camp-Ästhetik und spielerischer Selbstreflexion.
Eine Prophezeiung besagt, dass der im Südsudan lebende Muzamil mit 20 sterben wird. Regisseur Amjad Abu Alala erzählt in seinem Debüt eine Emanzipationsgeschichte, die zugleich Freiheitsparabel ist für die Menschen, die sich gegen den Autokraten Umar al-Baschir gestellt haben.
Ein besseres Leben scheint für den Handwerker Rainer und seine Familie in greifbarer Nähe. Doch in dem Moment, in dem sie es scheinbar geschafft haben, zerplatzen all ihre Träume. In ihrem zweiten Spielfilm zeigt Mia Maariel Meyer auf überaus eindringliche Weise, dass ein sozialer und wirtschaftlicher Aufstieg in Deutschland kaum noch möglich ist.