Die Ermittlung (2024)

RP Kahl verbindet in seiner Kinoadaption von Peter Weiss' Dokumentarstück Filmisches und Theatrales zu einer meisterlichen Darstellung des Systems »Auschwitz«. So leistet er nicht nur dringend notwendige Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit. Er nährt auch die Hoffnung, dass das Benennen des Barbarischen es zugleich bannen kann.

The Whale (2022)

Darren Aronofskys Film über einen adipösen Mann mittleren Alters, der sich seiner entfremdeten Tochter wieder annähern will, reibt sich am Zeigbaren und schürft nach spiritueller Tiefe. Die Oscars für Hauptdarsteller Brendan Fraser und das Maskenbild waren zu erwarten: auch als Indiz einer erzählerischen Ambivalenz, die sich ihrem Thema mal ratlos und mal offensiv stellt.

Die Frau im Nebel (2022)

Ein erfahrener Kommissar erliegt der Faszination einer rätselhaften Mordverdächtigen und droht, in einem Gespinst aus Augentrug und Manipulation verloren zu gehen. Dieser Plot mag zum Grundbestand des Film noir gehören, aber Park Chan-wook unterläuft dessen Konventionen so raffiniert und mit solch lyrischem Argwohn, dass daraus ein Meisterstück der Ambiguität entsteht. In Cannes wurde der Südkoreaner mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Ein Preis für seine Co-Autorin Chung Seo-kung wäre ebenso verdient gewesen.

Olaf Jagger (2022)

Der Comedian Olaf Schubert begibt sich in dieser Mockumentary auf die Suche nach seinem vermeintlichen leiblichen Vater, den er in Mick Jagger vermutet. Ein vergnügliches Verwirrspiel mit Fakten und Erdachtem und zugleich eine unterhaltsame Ost-West-Geschichte.

Franky Five Star (2022)

Birgit Möller erzählt in ihrer skurrilen Tragikomödie von den Schwierigkeiten der Selbstfindung und inszeniert die Parallelwelt im Kopf von Hauptfigur Franky als schräge Hotel-Szenerie. Die unterschiedlichen Ideen und Handlungen sind nicht durchweg schlüssig, aber sehr erfrischend und haben in Lena Urzendowsky eine starke Hauptdarstellerin.

Mannheimer Filmseminar

Mannheim, 17.–19.1. – Unter dem Motto »Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie« beleuchtet das Cinema Quadrat in Vorträgen, Filmvorführungen und Diskussionen das Werk von Werner Herzog.

Homonale – das queere Filmfestival

Wiesbaden, 24.–27.1. – Filme über Schwule, Lesben, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen in der Caligari FilmBühne.

Kamera: Fritz Arno Wagner

München, 24.–26.1. – Das Filmmuseum München ehrt den Kameramann Fritz Arno Wagner (1889–1958) mit drei seiner Filme: »M« (1931, Fritz Lang), »Die Brücke« (1948, Arthur Pohl) und »Die Liebe der Jeanne Ney« (1927, G. W. Pabst).

Solothurner Filmtage

Solothurn, 22.– 29.1. – Die Jubiläumsausgabe bietet neben aktuellen Schweizer Produktionen unter anderem eine Retrospektive über die Jura-Landschaft und einen Fokus auf biografische Filme.

Bamberger Kurzfilmtage

Bamberg, 22.–28.1. – Deutscher Wettbewerb, regionale Filmkunst, Kinderprogramm sowie Spezialprogramme aus Island, Amsterdam und persönlich vom Kurzfilmtage-Team.

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