Die Rückkehr des Filmvorführers

Orkhan Aghazadeh gelingt ein vielschichtiger, einfühlsam erzählter und hervorragend fotografierter Film über den Traum vom und die Magie des Kinos, das in ein abgelegenes aserbaidschanisches Dorf zurückkehrt.

Riefenstahl

Mit einer Vielzahl an Material seziert die Dokumentation das Leben von Leni Riefenstahl und ihre Lügen hinsichtlich ihrer NS-Vergangenheit. Dabei eröffnet der Film einen wichtigen Diskurs über die Manipulation von Medien und Öffentlichkeit.

Red Rooms – Zeugin des Bösen

Subtiler Thriller, der mit der Fantasie des Zuschauers arbeitet und diesen zunehmend weiteren Irritationen aussetzt, dies aber leider in den letzten Filmminuten ein Stück weit zurücknimmt.

Neuigkeiten aus Lappland

Inspiriert von einem realen Irrflug eines ­russischen Marschkörpers über Finnland Mitte der 1980er Jahre inszeniert die lappländische Regisseurin Miia Tervo eine ­poetisch-irrwitzige Tragikomödie und Emanzipationsgeschichte.

Motel Destino

Eine Dreiecksgeschichte in der Hitze Brasiliens, die kriminelle und sexuelle Energien zum tropischen Neo-Noir kurzschließt. Mit knalliger Ästhetik zelebriert Karim Aïnouz ein verschwitztes, dabei erfrischend amoralisches Kino der Körper.

Martin liest den Koran

Zwischen exponiertem Paranoia-Modus und gewollter Theaterhaftigkeit schaukelt sich Jurijs Saules Film zu einem stilistisch subversiven und inhaltlich kontroversen Zwei-Personen-Kammerspiel hoch.

Marianengraben

Solides Roadmovie über zwei sehr unterschiedliche Menschen und wie diese ihre Trauer bewältigen: sentimental, poetisch und manchmal ganz schön skurril.

Kreis der Wahrheit

Das Erinnern an Antisemitismus und KZ als eine Collage: Robert Hofferer hat Interviews mit den Holocaustüberlebenden Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer mit Installationen und Präsentationen von Künstlerinnen und Künstlern ineinandergeschnitten. Was mitunter vom Thema ablenkt.

Konklave

Nach dem Oscar-Erfolg von »Im Westen nichts Neues« bleibt Edward Berger seinen ­Ambitionen treu. Es trifft sich, dass Robert Harris' Romanvorlage von den Versuchungen des Ehrgeizes handelt. Die Innenansicht einer Papstwahl gerät zum Druckkessel von Intrigen, Machtspielen und Richtungskämpfen. Angesichts der glänzenden ­Besetzung und der gut geölten Spannungsmaschinerie hätte es der zudringlichen ­Akzente, die Volker Bertelsmanns Musik setzt, nicht bedurft.

Das Imperium

Aliens rüsten zum Endkrieg in einem verpennten Dorf an Frankreichs Nordküste. Bruno Dumont verbindet sozialen Realismus und Weltraumoperette zu einem irren Ritt in Richtung Apokalypse. Ein grenzwertiges Vergnügen.

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