01/2025

»Nosferatu – Der andere Vampir« – Die blutige Spur des einsamen Unholds von den Klassikern bis in die Popmoderne +++ 

Gerhard Midding

Die Wahrzeichen einer Metropole verleihen Katastrophenfilmen erst ihre eigentliche Dimension. Sie besiegeln, als letzte Bastion kollektiver Identifikation, den Untergang. Nehmen wir nur einmal Big Ben. Der altehrwürdige Turm dient ja nicht selten als Emblem, das unversehens auf verlorenem Posten steht.

Gerhard Midding

Wer sich mit Eileen Gray beschäftigt, sollte Widersprüche mögen. Die 1878 in Irland geborene Designerin begrüßte die Avantgarde mit offenen Armen und entschied dann, dass sie seelenlos sei. Sie war keine ausgebildete Architektin, entwarf jedoch eines der berühmtesten Privathäuser der Moderne. Es gilt als Denkmal der Liebe zu einem Mann, obwohl sie eigentlich Frauen vorzog.

RTL+: »Zeit Verbrechen«

Vier reale Kriminalfälle, vier herausragende Regisseur*innen, vier ungewöhnliche ästhetische Zugriffe: Die Anthologiereihe »Zeit Verbrechen« nach einem der meistgehörten deutschen Podcasts überzeugt mit stilistischem und narrativem Mut.

Apple TV+: »Blitz«

Regisseur Steve McQueen erzählt in »Blitz« die Geschichte einer Mutter und ihres Sohnes während der Angriffe der deutschen Luftwaffe 1940 auf London. Dabei verhebt er sich an der Vielzahl an Themen, die er unterbringen möchte.

arte-Mediathek: »Das Echo«

Die in Brasilien geborene, in Mexiko aufgewachsene Regisseurin Tatiana Huezo widmet sich in ihrem Dokumentarfilm »Das Echo« dem Leben von Frauen und Heranwachsenden unter harten Bedingungen im mexikanischen Hochland.

Der Fuchs (2022)

In seinem dritten Film verarbeitet Adrian Goiginger die Kriegserlebnisse seines Urgroßvaters: wie sich in der Beziehung zu einem Fuchs eine Vater/Sohn-Relation spiegelt. Eindringlich in Szene gesetzt.

Die Geschichte einer Familie (2022)

Grandios erzähltes Familiendrama um eine traumatische Erfahrung, dicht erzählt und im Zusammenspiel mit Kamera, Musik und Schnitt perfekt inszeniert – mit dem großartigen Ensemble von Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn.

Auf dem Weg (2023)

Ein weiterer Reisefilm, der auf einem Schwur beruht: Wenn er den Unfall überleben sollte, der ihn lang ans Bett fesselte, will der Reiseschriftsteller Pierre (Jean Dujardin) Frankreich zu Fuß durchqueren. Denis Imbert setzt eine mühevolle Selbstsuche in Szene, die durch atemraubende Landschaften führt, deren Erhabenheit zuweilen von einem prätentiösen Off-Kommentar überlagert wird.

Nomadland (2020)

Mit ihrem alten Van fährt Fern durch den Westen der USA, von Arbeit zu Arbeit, vom Versandcenter zum Hamburger-Diner. Der dritte Film von Chloé Zhao beschwört den Mythos der Gemeinschaft on the road und den Traum von Unabhängigkeit und Freiheit. Die Nebenfiguren in »Nomadland« sind Laiendarsteller. Frances McDormand ist großartig – und vor allem: überzeugend – als Nomadin der Arbeit.

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