Julien Lacheray

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Henry James' Novelle über Lebensuntüchtigkeit, die sich als hehre Verweigerung tarnt, gilt als unverfilmbar. Der österreichische Regisseur Patric Chiha hat sie dennoch adaptiert und in einem Nachtclub in Paris angesiedelt. Die Melancholie ausgeschlagener Liebe bleibt intakt. Aber der fiebrige Erlebnishunger, der sich an diesem Schauplatz Bahn bricht, ist nicht vergeblich.
Eine Familie, Vater Mutter, Tochter, räumt das Haus der verstorbenen Großmutter aus. Nachdem die Mutter abreist, trifft Tochter Nelly ihre Maman als Kind im Wald. Céline Sciamma hebelt Raum und Zeit aus und lässt Vergangenheit und Gegenwart, Generationen einander berühren und spiegeln, sich durchdringen.
Wie lässt sich die Raumfahrt mit der Familie vereinbaren? Alice Winocour erzählt von einer Astronautin mit Mars-Ambitionen, die ihre kleine Tochter auf der Erde zurücklassen muss, modern und geerdet mit Blick auf die große Geste im Kleinen
Die im späten 18. Jahrhundert angesiedelte Liebesgeschichte zwischen einer Malerin und ihrem Modell ist trotz einer gewissen Überfrachtung eine buchstäblich bildschöne Komposition, deren Sinnlichkeit und Aussagekraft lange nachhallt
Die französische Regisseurin Céline Sciamma geht auch in ihrem dritten Spielfilm, »Mädchenbande«, wieder auf die Spuren jugendlich-weiblicher Selbstfindung – diesmal bei Herumstreunerinnen in den Vorstädten von Paris
Céline Sciamma ist das genau beobachtete Porträt eines Mädchens gelungen, das auf der Schwelle zum Erwachsenwerden in einem existenziellen Konflikt der sexuellen Identitätssuche steckt