Shaun of the Dead (2004)

»Shaun of the Dead« ist eine sympathische Splatterkomödie um einen jungen Mann, der durch eine Zombie-Epidemie genötigt wird, seine Couch und seine Plattensammlung hinter sich zu lassen: als ob man »High Fidelity« und »Dawn of the Dead« gekreuzt hätte.

Lady Vegas (2012)

Eine junge Frau kommt nach Vegas und entdeckt dort ihr Talent für das Wettgeschäft. Was nach einer typischen Hollywoodfantasie klingt, erweist sich als absolut beglückende wahre Geschichte, die Stephen Frears mit einem untrüglichen Gespür für die märchenhafte Seite der Wirklichkeit in Szene gesetzt hat.

Die Stunde des Jägers (2003)

Blutiges existenzielles Männerdrama über Schuld ohne Sühne. »Die Stunde des Jägers« ist ein hervorragend gespieltes und inszeniertes Spätwerk.

Slumdog Millionär (2008)

Der Slumbewohner und einfache »Chai-Wallah« eines Mumbaier Callcenters, Jamal Malik, muss nur noch eine Frage richtig beantworten, dann hat er die Million gewonnen. Nun soll er erklären, wie er so weit kommen konnte. Danny Boyle erzählt in »Slumdog Millionär« die von Missbrauch und Gewalt geprägte Lebensgeschichte als energiegeladenes Stationendrama.

90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden (2015)

Endlich und ein für alle Mal, und zwar in Form eines Fußballspiels, soll der Konflikt zwischen Israel und Palästina beendet werden: Wer das Spiel verliert, verliert das Land, ganz einfach. Dies ist die geradezu geniale Ausgangsidee der Politsatire »90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden«, die in Form einer Dokumentation der Spielvorbereitungen vielfache Schneisen durch eine kaum übersichtliche Kampfzone schlägt.

Mad Max: Fury Road (2015)

Das Reboot ist ein Triumph des Stils über die Story: George Miller reiht in atemlosem Tempo spektakulärste Stunts aneinander und zelebriert dabei grelle Endzeitoberflächen. Dahinter liegt aber eine große Leere, die selbst die grandiose Charlize Theron nicht zu füllen vermag.

Retrospektive Lana Gogoberidze

20.–30.4., Wiesbaden, Frankfurt – In Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen e.V. und dem Georgian National Film Center widmet goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden Ende April seine Hommage der georgischen Filmemacherin Lana Gogoberizde. Gezeigt werden zehn Spielfilme der 93-jährigen Regisseurin und Drehbuchautorin, entstanden in einem Zeitraum von mehr als 60 Jahren. Teil des Programms sind mehrere autobiografisch geprägte Filme, die Gogoberidzes eigene, vom stalinistischen Terror gezeichnete Familiengeschichte thematisieren. Lana Gogoberidze wird gemeinsam mit ihrer Tochter Salomé Alexi, die ebenfalls Filmemacherin ist und an mehreren Filmen ihrer Mutter als Schauspielerin mitwirkte, am Festival teilnehmen.

Ein Schotte macht noch keinen Sommer (2014)

Die Story kommt eher dünn daher: Ein Clan von Neurotikern trifft sich im schottischen Hochland zur Geburtstagsfeier des Opas (Billy Connolly), die folgerichtig zum Chaos gerät. Doch durch den Charme vor allem der Kinderdarsteller und mit anarchisch-makabrem Humor weiß die Komödie »Ein Schotte macht noch keinen Sommer« sehr gut zu unterhalten.
Gerhard Midding

Das reale Vorbild für Herrn Soltani heißt Mohamed Reza Shokri und lächelt ebenfalls sehr gern. Zumindest beteuert er dies. Er erweckt den Anschein, ein freundlicher und gottesfürchtiger Mann zu sein. Es fällt schwer, ihm auch nur ein einziges Wort zu glauben, nachdem man ihn in dem Dokumentarfilm »All Winners, all Losers« gesehen hat, den Azadeh Masihzadeh über seinen Fall gedreht hat.

Mediathek: »Euer Ehren«

Jetzt auch in deutscher Version: die Miniserie »Euer Ehren« zeigt, wie ein angesehener Richter fast alles verliert.

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