Gerhard Midding

Ein Studienkollege von mir hatte bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Zbigniew Cybulski. Das lag daran, dass sie von entsprechender Statur waren und ihre Stirn und Mundwinkel eine gewisse Verwandtschaft aufwiesen. Entscheidender für diesen Eindruck war jedoch, dass beide eine große, getönte Brille trugen.

Die glorreichen Sieben (2016)

Remake des Westernklassikers aus dem Jahr 1960 durch Antoine Fuqua: Sieben Gunmen verteidigen ein Städtchen. »Die glorreichen Sieben« ist leider ziemlich mechanisch geraten.

Und morgen die ganze Welt (2020)

Julia von Heinz beschreibt in ihrem autobiografisch inspirierten Film die Radikalisierung einer Studentin in einer Antifa-Gruppe. Politisch hochaktuell, spannend in Szene gesetzt und doch reflektiert. Ein wichtiger deutscher Film.

Ocean's 8 (2018)

»Ocean's 8« legt die populäre Heist-Movie-Reihe mit einem weiblichen Star-Cast neu auf und folgt dabei einer durchaus klatschblattfreundlichen Dramaturgie von Crime und Glamour, »Rise and Shine«, die einerseits mit femininen Stereotypen arbeitet und dabei andererseits das Konzept weiblicher Rollenmodelle ironisiert.

Meine Tochter – Figlia Mia (2018)

Auf Sardinien kämpfen Adoptivmutter und leibliche Mutter um die Gunst der Tochter. Laura Bispuri zeigt eine weibliche Befreiungsgeschichte, »Meine Tochter – Figlia Mia« ist gleichsam ausgereiztes Melodram und magischer Inselfilm.

Kokon (2020)

Sonnentrunken taucht Leonie Krippendorff in ihrem zweiten Spielfilm nach »Looping« in einen heißen Berliner Sommer ein, mitten ins Lebensgefühl einer Gruppe von Teenagerinnen am Kreuzberger Kotti. Zusammen mit Lena Urzendowsky und Jella Haase in den Hauptrollen erzählt sie von einem Coming-of-Age, dem ein sanftes Coming-out innewohnt.

Spooks (2015)

Der Kinofilm zur britischen Agentenserie (2002-2011) mit Kit Harrington in der Hauptrolle.
Gerhard Midding

Bevor der Weizen im Kino ein Nahrungsmittel sein kann, liefert er Konfliktstoff; sozialen allemal. Er ist ein kostbares Gut, um das gestritten wird. Seine Aussaat und Ernte sind mannigfach bedroht, von den Naturgewalten wie der menschlichen Gier. Er hört nie auf, doppeldeutig zu sein, zugleich Handarbeit und Metapher.

Barbara Schweizerhof

Das »Dreieck der Traurigkeit« befindet sich zwischen den wohl frisierten Augenbrauen eines männlichen Models. Ein Casting-Agent bemängelt das fast unsichtbare Detail im Gesichtsausdruck von Carl (Harris Dickinson). Was der schwedische Regisseur Ruben Östlund in seinem neuen Film »Triangle of Sadness« ausstellt, ist dagegen weniger subtil.

Barbara Schweizerhof

Schon die Premierenparty machte aus Baz Luhrmans Biopic »Elvis« eine sofortige Cannes-Legende: Zum Höhepunkt des Abends schwärmte ein Ballett von Drohnen aufs Meer aus, um zu den Klängen seiner schönsten Lieder den Namen »Elvis« in den Nachthimmel zu schreiben. Eine solche Party, auf der die Magie des Kinos sich aus den Sälen heraus bis an den Strand der Croisette ergießt, hatte man in Cannes seit mindestens drei Jahren vermisst.

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