Holy Shit

Eine auf etwas zu viele Schauplätze verteilte engagierte Presenter-Reportage zur Propagierung eines veränderten Umgangs mit menschlichem Kot: »Put poop back into the loop!«

Eileen

Eileen ist eine verschüchterte junge Frau, die sich ihrem Schicksal in der grauen Kleinstadt ergeben zu haben scheint. Doch dann tritt die faszinierende Psychiaterin Rebecca in ihr Leben... Adaption des Romans von Ottessa Moshfegh. Man bleibt am Ende ein wenig ratlos zurück, da der Film weder als komplexe Charakterstudie seiner titelgebenden Anti-Heldin noch als feministischer oder queerer Thriller überzeugt.

E-Mail an... Molly Manning Walker

Molly Manning Walker 30, Kamerafrau und Regisseurin, lebt in ­London. Ihr Kurzfilm »Good Thanks, You?« lief in der Semaine de la critique in Cannes. Dort gewann in diesem Jahr auch ihr Spielfilm »How to Have Sex« den Preis der Sektion Un certain regard. Der Film startet am 7.12. 

Wie wilde Tiere

Herausragendes Horror-Drama in der Pampa: Aussteiger-Ökobauern aus Frankreich treffen auf alteingesessene galizische Viehhalter; Weltbilder prallen aufeinander und statt nach der Gemeinsamkeit zu suchen, wird die Kontroverse zugespitzt. Gewalt steht gegen Moral und einmal mehr wird das wilde Tiere von der Zivilisation nur eben gerade noch in Schach gehalten.

Munch

Der norwegische Film addiert mit stilistischem Ehrgeiz Bruchstücke einer Künstlerbiografie. Vier Schauspieler verkörpern Edvard Munch in unterschiedlichen Lebensphasen: als Mann in der Dauerexistenzkrise.

Life Is Not a Competition, But I'm Winning

Stilistisch so unkonventionell wie sein Gegenstand, stellt der hybride Doku-Essayfilm Genderkonventionen im Leistungssport infrage und weitet die historische Aufarbeitung queer-utopischen Zukunftsvision, lustvoll, kämpferisch und mit Witz.

Die Sirene

Während die Animation vergleichsweise simpel ausfällt, überzeugt dieser Trickfilm durch seine märchenhafte und vielschichtige Perspektive auf den Beginn des iranisch-irakischen Krieges: als Coming-of-Age-Geschichte eines Jungen, der mit einer waghalsigen Mission Menschen aus einer belagerten Stadt rettet.

Auf dem Weg

Ein weiterer Reisefilm, der auf einem Schwur beruht: Wenn er den Unfall überleben sollte, der ihn lang ans Bett fesselte, will der Reiseschriftsteller Pierre (Jean Dujardin) Frankreich zu Fuß durchqueren. Denis Imbert setzt eine mühevolle Selbstsuche in Szene, die durch atemraubende Landschaften führt, deren Erhabenheit zuweilen von einem prätentiösen Off-Kommentar überlagert wird.

All eure Gesichter

Jeanne Herry erzählt über eine begleitete Gesprächsgruppe aus verurteilten Tätern und Opfern und einen konkreten Fall von der Restorative Justice. 2014 in Frankreich eingeführt, bietet sie die Möglichkeit, in sicheren Einrichtungen ins Gespräch zu kommen. Eine dialogische Tour de Force mit universeller Botschaft: Den Sprechenden kann geholfen werden.

Maestro

Das Biopic über Leonard Bernstein umtanzt elegant Konventionen und zeigt den widersprüchlichen Mann hinter dem Geniekult. Seine Faszination für den Showman-Tausendsassa macht Bradley Coopers als Regisseur, Hauptdarsteller, Produzent und Co-Autor mehr als deutlich.

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