Nokan – Die Kunst des Ausklangs

Der Verleihtitel ist so smart (er vermeidet das Wort Abschied) wie liebevoll gewählt: Der japanische Oscar Gewinner »Nokan« schildert den Beruf des Aufbahrens mit einer solch verschwiegenen Konkretion, dass er eine sachte Dimension der Transzendenz eröffnet

The Dust of Time

Der zweite Teil von Theo Angelopoulos' Trilogie über »Exil, Trennung, Suche, den Kollaps der Ideologien und das unablässige Erproben der Historie«. Wieder erzählt der griechischste der griechischen Filmautoren vom Verlust, von Menschen, die ihr Land verlieren, und vom Land, das seine Menschen verliert

This is Love

Matthias Glasner (»Der freie Wille«) lässt in seinem neuen Film eine alkoholkranke Kommissarin und einen pädophil veranlagten Totschläger aufeinanderprallen. Das geht trotz eindrucksvoller Kamera nicht nur gut

Endstation der Sehnsüchte

Buddha oder Gartenzwerg? Die deutschen Ehemänner, die mit ihren südkoreanischen Ehefrauen im Alter nach Südkorea ausgewandert sind, haben es nicht leicht. Für ihre reemigrierten Frauen ist es der zweite Heimatverlust. Ein wunderbarer Dokumentarfilm von Sung-Hyung Cho (»Full Metal Village«)

Looking for Eric

Ken Loachs neuer Film über einen Postbeamten, der von seinem Fußballidol Lebensberatung erhält, leidet ein wenig unter seiner ziellosen Geschichte, ist aber voller komischer und berührender Momente. Eric Cantona, das titelgebende Fußballgenie, hat einige denkwürdige Kurzauftritte. »Looking for Eric« ist wahrlich kein typischer Sportfilm

Gegen den Strich

Als »Trojanische Pferde« hat Dominik Graf seine TV-Filme bezeichnet. Damit meinte er, dass seine Melodramen und Polizeifilme, die meist zur besten Sendezeit laufen, sich äußerlich an die im deutschen Fernsehen übliche Form anpassen, aber Dinge enthalten, die diese erweitern, unterwandern, aufbrechen.

Die Bucht

Der Film dokumentiert die Verwandlung des »Flipper«-Trainers Ric O'Barry in einen unermüdlichen Aktivisten gegen die weltweite Ausbeutung der Delfine und prangert eindringlich die Grausamkeit ihrer Jagd an

Verblendung

Die Verfilmung des gleichnamigen Krimi-Bestsellers »Verblendung« von Stieg Larsson schwankt zwischen TV-Tricks und großem Kino. Letzteres vor allem dank einer so tapferen und abgründigen Heldin, wie man sie lange nicht mehr auf der Leinwand gesehen hat

Evet, ich will!

Nette aber nicht durchweg überzeugende deutsch-türkische Heiratskomödie, die von der Machart eher an ein Fernsehspiel erinnert: »Evet, ich will!«

Carriers

Apocalypse Now: Zwei Paare versuchen, einem tödlichen Virus zu entkommen – wird es ihnen gelingen? Passabel gespieltes, kaum originelles Endzeitdrama, dem es nicht um Schockeffekte geht, das dafür aber auch nur wenig spannend ist

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