Gullivers Reisen

Die Neuauflage des Jonathan-Swift-Klassikers ist mal wieder eine One-man-show für Jack Black. Trotz 3-D-Bildern und virtuellen Miniaturkulissen ist der Abenteueraufguss über weite Strecken fade und uninspiriert

Le premier venu

Die etwas rätselhafte Dreiecksgeschichte ist eine typische Versuchsanordnung à la Jacques Doillon. Ein paar Klänge Debussy setzen eine Ahnung von Struktur, die ansonsten ganz den Worteskapaden und abwechselnden Auftritten der Darsteller anvertraut bleibt. Aus diesem komplizierten Spiel von Worten und Körpern gewinnt der Film seine Spannung

Elly

Vier iranische Mittelklassepaare mit Kindern beim Ausflug ans Meer. Als eine der Frauen spurlos verschwindet, sind die anderen gezwungen, ihren Zusammenhalt und ihre Werte zu hinterfragen. Spannendes Ensemblestück, das einen unvermuteten Einblick in die iranische Gesellschaft zwischen Anpassung und individuellen Lebensentwürfen gibt

Dickste Freunde

Eine dramaturgisch gewagte Mischung aus »Chick-Flick« und »Buddy-Movie«, zweier sich beißender Subgenres, die ihre hochkarätig besetzten Protagonisten nicht mit billigen Witzen unter der Gürtellinie verraten will und sich als nachdenkliche Beziehungskomödie für an Midlifecrisis leidende Mittvierziger durchaus ernst nimmt

Brothers

Ein Soldat kehrt traumatisiert aus dem Krieg in seine Familie zurück, wo inzwischen sein Bruder, ein einstiger Loser, symbolisch seinen Platz eingenommen hat. »Brothers«, das US-Remake des dänischen Psychodramas »Brødre«, in dem zwei Brüder die Rollen tauschen, hat starke Momente. Doch die Moralparabel leidet wie das Original am holzschnittartigen Drehbuch

To Die Like a Man

In ebenso berührenden wie verstörenden Szenen erzählt der portugiesische Filmemacher João Pedro Rodrigues die Passion einer alternden Dragqueen. Dabei erlebt das Melodrama Station für Station eine triumphale Wiedergeburt aus dem Geist katholischer Mystik

Jack in Love

Das Regiedebüt von Philip Seymour Hoffman erzählt von vier New Yorkern und ihren Versuchen, mit ihrem Leben und ihren Beziehungen ins Reine zu kommen. Bisweilen etwas theaterhaft inszeniert, beeindruckt »Jack in Love« durch seine genau gezeichneten Charaktere und die großartigen Darsteller

Picco

Philip Kochs Debütfilm blickt mit unerbittlicher Härte und analytischer Schärfe auf den brutalen Alltag im deutschen Jugendstrafvollzug. Dem Zuschauer bleiben hier ebenso wenig Fluchtmöglichkeiten wie seinen eingekerkerten Figuren

Die Kinder von Paris

Aus der Perspektive einer jüdischen Familie, eines Arztes und einer Rotkreuzschwester schildert Rose Boschs prominent besetzter Film die Razzia vom 16. Juli 1942, bei der mehr als 13.000 Pariser Juden verhaftet wurden. Es gebricht ihm nicht an pädagogischem Ehrgeiz, wohl aber an inszenatorischem Feingefühl: Statt Aufklärung setzt er auf Rührung

Engel des Bösen – Die Geschichte eines Staatsfeindes

Biografischer Film über den italienischen Profikriminellen Renato Vallanzasca, der in den 70er Jahren Berühmtheit erlangte. In nüchternem Chronikstil erzählt, bleibt der Film auf Distanz, lässt jedoch einige Fragen offen

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