Kleinstheim

Sieben Teenager mit schwierigem Familienhintergrund in einem Heim bei Magdeburg, mit viel Feingefühl und angemessener Distanz porträtiert in einer Dokumentation, die erfolgreich die Fallen des Dokusoap-Formats vermeidet

Sanctum

Eine Gruppe von Forschern und Tauchern, die nach einem Unwetter in einem unterirdischen Höhlenlabyrinth eingeschlossen ist, versucht sich einen Weg ins Freie zu bahnen. Erst langsam in die Gänge kommender Katastrophenfilm mit martialischen Elementen

Willkommen im Süden

Luca Miniero italienisches Remake von »Willkommen bei den Sch'tis« bleibt trotz einiger Schauwerte doch nur ein eskapistisches Manöver

Utopia Ltd.

Engagiertes Dokumentardebüt über eine blutjunge Band, auf der Suche nach der Utopie des individuellen Erfolges jenseits des auch im Independantbereich krakenhaften Musikbusiness. Aber auch eine punkpoetische Erzählung von dreien, die auszogen, um der Welt mit harten Klängen zu begegnen. Oder schlicht ein Musikfilm, der es in sich hat

I Phone You

Nur per iPhone mit ihrem Liebhaber verbunden, erlebt die junge Chinesin Ling auf der verzweifelten Suche nach ihm eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art mit einem schillernd bunten Multikulti-Berlin

Benda Bilili!

Zwei französische Afrikakorrespondenten entdeckten phantastisch gute Afro-Beat-Musiker unter den von der Kinderlähmung gezeichneten Slumbewohnern von Kinshasa und begleiteten die turbulente Gründung ihrer Band in einem mitreißenden Musikfilm

Polnische Ostern

Ein Bäckermeister aus Rendsburg (Henry Hübchen) reist nach Polen, um die neue Familie seiner Enkelin auszuspähen, und alles kommt, wie es kommen muss: am Ende ist er auch noch sein Auto los. Culture-Clash-Komödie der eher groben Art

Mitten im Sturm

Das Gulagdrama schildert das Schicksal der Professorin Evgenia Ginzburg, die 1937 in sibirische Lager deportiert wurde und mit dem deutschen Lagerarzt einen Helfer im Überlebenskampf fand. Trotz Emily Watson eindrucksvoller Präsenz wird diese bewegende Geschichte allzu anekdotisch und eindimensional geschildert, um dem historischen Verbrechen gerecht zu werden

Barfuß auf Nacktschnecken

Zwei Schwestern (Diane Kruger und Ludivine Sagnier), die gegensätzlicher nicht sein könnten: hier das infantile Lustprinzip, dort pflichtschuldiges Realitätsprinzip. Nach dem Tod der Mutter finden die beiden in ländlicher Idylle wieder zueinander. Als Geschichte einer Wiederverschwisterung hübsch anzuschauen, aber die Art, wie Regisseurin Fabienne Berthaud infantile Retardiertheit zur emanzipatorischen Herausforderung stilisert, erscheint unglaubwürdig und grotesk

Godard trifft Truffaut – Deux de la Vague

Ein Film, den man gern mögen würde: das Porträt einer der wichtigsten Aufbruchsbewegungen des Kinos, der französischen Neuen Welle. Die Konzentration auf nur zwei ihrer Protagonisten führt mitunter zu historischen Ungenauigkeiten. Gleichwohl wirft Emmanuel Laurent interessante Schlaglichter auf die Epoche und den Fetischcharakter der französischen Cinéphilie

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