Gerhard Midding

Zu den schlechterdings unwiderlegbaren Theorien, die ich hege, gehört jene, dass ein Land wie Mexiko sich am besten in Schwarzweiß filmen lässt. Gewiss, als Kulisse von Hollywood- und Italowestern hat es sich zuweilen auch in Farbe bewährt. Und Alfonso Cuaron, Angelo Gonzaléz Innaritu und etliche ihrer Zeitgenossen würden wahrscheinlich heftig widersprechen. Aber sie drehen ihre Farbfilme mittlerweile ja auch anderswo.

Film des Monats Februar »Birdman«

Vom Regisseur von »Babel« hat niemand eine Komödie mit solcher Pointen-Dichte erwartet: Die Mischung aus technischer Meisterschaft und großartigem Ensemble sorgt für einen fiebrig-fesselnden Film, der ein zweites und dritten Mal angeguckt werden will, wenn man alles »mitkriegen« möchte

Brasserie Romantiek

Ein kleines Restaurant am Valentinstag: holzgeschnitzte Stadtneurotiker treffen auf ein perfektionistisches Küchenteam, das leider in hektischer Fernsehmanier vom stereotypen Gefühlstumult seiner Gäste erfasst wird

Whiplash

Ein faszinierender Musikthriller, der im Gewand der klassischen Schleiferfilme aus Sport und Militär daherkommt, mit einem brillanten J. K. Simmons als musikalischem Drill-Sergeant und einer Präzision, die Jazzmusik in Peitschenhiebe verwandelt

Mortdecai – Der Teilzeitgauner

Die sinnfreie, dramaturgisch wirre Krimikomödie »Mortdecai – Der Teilzeitgauner« um einen aristokratischen Hallodri, der in Kunst macht, wird gerettet von einer internationalen Starbesetzung. Überzeugend mit Bart: Johnny Depp in der Titelrolle

Die letzten Gigolos

Mit den Porträts zweier betagter Eintänzer auf der MS Deutschland werden stimmungsvolle Streiflichter auf das Getriebe eines Kreuzfahrtschiffs, auf das Alter und kleine Momente des Glücks geworfen

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