Filmkritiken
Woche vom 07.01.2026
Eine Entführung, dann fährt eine Schicksalsgemeinschaft mit dem vermeintlichen Peiniger, der sie im Gefängnis gefoltert hat, durch die Stadt. Wie mit ihm umgehen? Für seine zwischen Thriller und absurdem Theater changierende Abrechnung mit dem iranischen Regime erhielt Jafar Panahi in Cannes die Goldene Palme.
Kraftvolles und zugleich sanftes Spielfilmdebüt um eine junge Frau, die mit dem Vergewaltigungsvorwurf gegen ihren geliebten Bruder umgehen muss. Gewissheiten geraten ins Wanken, moralische Trennlinien verschwimmen. Großartig gespielt von Marie Bloching.
Die Suche nach einem verlorenen Familienschatz entwickelt sich für einen Kleinkriminellen zu einer Odyssee durch Limburg, bei der er wiederholt mit kriminellen und bizarren Figuren aneinandergerät. Tragikomödie, deren oft opernhafte Überhöhungen fast ebenso gewöhnungsbedürftig sind wie die fortwährend aus dem Off raunende Frauenstimme, die die göttliche Fügung des Ganzen betont.
Dass Musik-Biopics auch ohne prominente Protagonist*innen funktionieren können, beweist Craig Brewster mit Song Sung Blue. Er erzählt die auf wahren Begebenheiten basierende Lebens- und Liebesgeschichte von Mike (Hugh Jackman) und Claire (Kate Hudson), die es als Neil-Diamond-Coverband mit Name »Lightning & Thunder« zumindest in Wisconsin zu einer gewissen Bekanntheit brachten, bevor das Schicksal mehrfach zuschlug. Der Film ist dabei immer wieder so sentimental wie viele Diamond-Songs, funktioniert auf emotionaler Ebene aber auch ähnlich gut. Was nicht zuletzt an Hudson in auch stimmlicher Hochform liegt.



