Filmkritiken
Woche vom 29.05.2024
Auch in ihrer dritten Zusammenarbeit erzählen Todd Haynes und Julianne Moore die Geschichte einer zerbrechlichen, in einer eigenen Welt lebenden Frau. Der Film behandelt auf subtile Weise das Thema sexueller Missbrauch und dessen Folgen.
Schockierendes Porträt einer für alle Beteiligten schmerzhaften Familiengeschichte, das keine einfachen Antworten gibt, aber in der subjektiven Sicht der Regisseurin überzeugt und zeigt, wie komplex Erinnerung sein kann.
Die Unsicherheiten der ersten Wochen des Mutterdaseins verbinden sich in Mahalia Belos Verfilmung des gleichnamigen Romans mit dem Überlebenskampf in einer dystopischen Welt. Aus weiblicher Perspektive (Buch, Regie, Kamera und Jodie Comer als Hauptdarstellerin) wird die Apokalypse eher kontemplativ als kämpferisch, eher nachdenklich als angriffslustig.
Auf den Spuren der Klezmer-Musik verblüfft der semidokumetarische Roadtrip durch Osteuropa mit magischen Momenten, lässt aber auch Fragen offen.
Zugleich packendes Drama über den Jom-Kippur-Krieg und Porträt von Golda Meir, überzeugt der Film durch eine eindrucksvolle Helen Mirren – und bestürzt fast genau 50 Jahre später durch Analogien zum Hamas-Angriff des 7.10.2023.
Erschütternder Dokumentarfilm über die Grausamkeiten, die Menschen einander anzutun fähig sind. Und über die immer dringender werdende Frage, ab wann man sich einmischen muss, um schlimmeres zu verhindern.
Found-Footage-Horrorfilm, der angeblich aus jahrzehntelang unter Verschluss gehaltenem Originalmaterial einer TV-Late-Night-Show besteht. In perfektem Look, mit viel schwarzem Humor und großartig gespielt ersteht eine Halloween-Show aus dem Jahr 1977 auf, die mit einem besessenen Mädchen Quote machen soll – und entsetzlich entgleist.
Zwischenbilanz, Neujustierung oder Ende einer bewegten Beziehung? Oszillierend zwischen verspielter Leichtigkeit und tiefgehender Zerrüttung, zwischen emotionaler Unsicherheit und psychischer Krankheit zettelt Michael Fetter Nathansky zusammen mit Aenne Schwarz und Carlo Ljubek ein aufregendes Spiel mit Wahrnehmung und Täuschung an.
Tragikomische Mutter-Sohn-Geschichte, die ironisch den Finger in die Wunde europäischer Migrationspolitik legt und nie die Geflüchteten selbst, aber Politik, Bürokratie und Medien bloßstellt, wenn auch weniger scharf als sanft-süffisant.