Filmkritiken
Woche vom 10.05.2023
Bandoneonspieler Julio will auswandern, die argentinische Dauerkrise hat ihm allen Mut genommen. Dann aber schlägt das Schicksal zu und andere Möglichkeiten des Glücks tun sich auf – die Julio allerdings erst mal nicht als solche erkennt. Zahlreiche wunderbare Tangos trösten über den allzu vorhersehbaren Verlauf der Handlung beinahe hinweg.
Die Odyssee eines neurotischen Mannes zur Beerdigung seiner Mutter gerät zum Abstieg in jenen Keller, in dem die Leichen vergraben liegen. Doch leider kann auch die fulminante schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix in der Titelrolle nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Horrorinnovator Asters neuestem Werk dergestalt drunter und drüber geht, dass sich am Ende kein Sinn mehr ergeben will.
Melancholische Parabel aus Finnland, die sich mehr oder minder erfolgreich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begibt und dann eine sehr eigenwillige Lösung findet.
Eine deutsche Einheit von SS-Leuten, die sich 1944 in Finnland auf dem Rückzug befindet, begegnet einem Goldsucher, der den Kampf mit ihnen aufnimmt. Da er aus dem vorherigen Krieg mit dem Beinamen »der Unsterbliche« zurückkam, ist das Endergebnis der ungleichen Auseinandersetzung vorhersehbar, diese »Rambo«-Variante hält das Interesse des Zuschauers wach durch liebevolle und überraschende Details, seine Gewalttätigkeit wird nie selbstzweckhaft.
Ein ganz im Jetzt befindlicher empathisch beobachtender Film über eine beeindruckende Truppe von KünstlerInnen, bei dem Regisseur Sobo Swobodnik die Perspektive der Beteiligten gelungen inszenatorisch einflicht.