Filmkritiken
Woche vom 29.06.2022
Eine Autorin arbeitet undercover auf einer Fähre als Putzfrau: Das auf einem Sachbuch basierende Sozialdrama wirft, über die gelungene Darstellung prekärer Arbeit hinaus, die verstörende Frage auf, ob Freundschaft jenseits der Klassenschranken möglich ist.
Auf den ersten Blick wirkt Julius wie ein aufgeweckter junger Mann – doch er entpuppt sich als notorischer Lügner. Schöner kleiner deutscher Film mit viel Gelegenheit zum Fremdschämen, der angenehmerweise mehr Fragen aufwirft als er beantwortet.
Vater, Mutter, zwei Kinder an der belgischen Küste, die Dynamik unter den Familienmitgliedern wird durch einen Einbruch gestört. Diesen Veränderungen spürt Ronny Trocker im Wechsel der Perspektiven nach, bleibt dabei aber allzu vage und sprunghaft.
Filmemacher Thor Klein erzählt vom Leben des polnisch-jüdischen Atom-Wissenschaftlers Stan Ulam, der an der Konstruktion der amerikanischen Atombombe beteiligt war.
Funkensprühende Dialoge, perfektes Timing, Penélope Cruz und Antonio Banderas in selbstironischer Höchstform – in dieser herrlich überdrehten Metakomödie über das Filmemachen stimmt einfach alles.
Ein vielschichtiger Filmessay über katalanische Transgender, der historisch erfreulich weit zurückschaut, in der Gegenwart aber geltende Rollenbilder wenig hinterfragt.
Das zweite Spin-off der »Ich – einfach unverbesserlich«-Animationsfilmreihe ist ein actionbetonter Animationsfilm, der mit Tempo, witzigen Figuren, Detailreichtum und Siebziger-Jahre-Flair punktet.
Ed Perkins' chronologische, sehr präzis geschnittene und völlig unkommentiert bleibende Montage von Originalaufnahmen rund um Prinzessin Diana führt vor allem eins vor Augen: Welch geeignete Projektionsfläche diese Frau für die verschiedenen Sehnsüchte ihres Publikums darstellte.