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Gerhard Midding

Vor ein paar Jahrzehnten, als Meryl Streep bereits als die beste Schauspielerin ihrer Generation galt, wurde besonders gern eine Facette ihres Talents hervorgehoben: die Glaubwürdigkeit, die sie fremdländischen Akzenten verleihen kann. Die Rolle der polnischen Holocaust-Überlebenden in »Sophies Entscheidung« oder die einer Australierin in »Ein Schrei in der Dunkelheit« sind nur zwei von vielen Beispielen, an denen sich diese außerordentlich Begabung festmachen lässt.

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Der Hollywood-Mogul Samuel Goldwyn war berüchtigt für seinen Wortwitz. Der in Warschau geborene Produzent stand auf erfinderischem Kriegsfuß mit der Sprache seiner Wahlheimat. Aus seinem Munde stammen Aphorismen, auf die die Surrealisten zweifellos stolz gewesen wären. Eine hübsche Auswahl von »Goldwynisms« finden sie hier: www.wolaver.org

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Vor ein paar Tagen kam mir ein Wort in den Sinn, von dem ich mich wundere, dass ich es seit so langer Zeit nicht mehr gehört oder gelesen habe. Es bürgerte sich hier zu Lande vermutlich etwa zu jenem Zeitpunkt ein, als das deutsche Publikum erstmals Musicals entdeckte und verblüfft feststellen musste, dass es noch einen dritten Weg neben Oper und Operette gibt. Da war es plötzlich mit Songs von hohem Wiedererkennungswert konfrontiert, auf die hiesige Begriffe wie »Gassenhauer« oder »Ohrwurm« nicht passten. Ich glaube, in diesem Moment freundete es sich mit der Vokabel »Evergreen« an.

Gerhard Midding

Es wäre reine Heuchelei zu behaupten, ich hätte mich noch nie der Filmpiraterie schuldig gemacht. Man redet sich ja gern ein, man würde sich da in juristischen Grauzonen bewegen. Und wer weiß, ob YouTube den Rechteinhabern der Filme, die ich dort studiere, nicht tatsächlich etwas zahlt?

Gerhard Midding

Selbst als unbescholtener U-Bahn-Passagier hat man in Berlin zuweilen keine Chance, diesem Film zu entkommen. Er scheint hier ständig zu laufen; allein in diesem Monat mindestens zweimal. Diese Allgegenwart darf man zweifellos einem gewissen Hauptstadt-Narzissmus zuschreiben.

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Generell wäre ich wohl immer eher bereit, Alain Resnais als Federico Fellini recht zu geben. In einem Punkt jedoch muss ich mich dem Italiener anschließen. Welches Privileg es ist, sich zwischen zwei Ratgebern von solch hohen Graden entscheiden zu müssen!

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Seinen letzten Artikel habe ich gerade erst am vergangenen Wochenende gelesen. Es war eine Kritik, nein, eher Würdigung der schwarzen Komödie »Ladykillers«, die in Großbritannien gerade wieder neu herauskommt. Der Text ist charakteristisch für ihn: Man ahnt, dass er im Lauf der Zeit schon unzählige Male über die berühmte Ealing-Komödie geschrieben hat, aber nicht müde wird, es noch ein weiteres Mal zu tun.

Gerhard Midding

Für Wim Wenders' Fotografien habe ich mich nie sonderlich interessiert. Auf den ersten Blick schienen sie mir zu nachdrücklich inspiriert von den Gemälden Edward Hoppers. Ich war immer der Ansicht, der habe schon genug fotografierende und auch begabtere Epigonen gefunden. Die einschlägigen Arbeiten von Joel Meyrowitz und William Eggleston hätten mir schon vollends genügt.

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Die Saison beginnt gerade wieder: Allerorten wird nun verstärkt gehustet. Natürlich auch in den Kinos, wo es aber vielleicht doch ein geringerer Störfaktor ist als bei anderen Kulturdarbietungen. Der Kinosaal absorbiert dieses Geräusch womöglich leichter. Es tritt dort ohnehin in Konkurrenz zur Digitalkommunikation und analogen Formen der Schwatzhaftigkeit. Der Film ist allerdings auch ein Medium, das Alltagsgeräusche weit selbstverständlicher integriert als etwas das Theater oder die Konzertbühne.

Gerhard Midding

Wenn Sie die Wahl hätten, in einen Film mit dem Titel »Die Piratenbraut« zu gehen oder einen, der »Moneten für's Kätzchen« heißt, wie würden Sie sich entscheiden? Vorsicht, Ihre Wahl würde bestimmt viel über Sie verraten! Ich persönlich habe ein Faible für die erste Variante. Sie ist ziemlich kess.