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Gerhard Midding

Es mag vielleicht ungalant sein, von einer Regisseurin zu sprechen und zuallererst ihre Schönheit zu rühmen. Aber Ronit Elkabetz war auch Schauspielerin. Und in diesem, ihrem ersten Beruf zählt der erste Eindruck ja durchaus. Ihre Schönheit war kein bloßer Anschein, sondern Ausdruck eines starken Charakters.

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Für das Internet scheint vor allem ihr Scheitern interessant zu sein. Immerhin finden sich diverse Seiten, die mit akribischem Vergnügen Anschluss- und sonstige Filmfehler auflisten. Im Umkehrschluss zeigt dies natürlich, wie wichtig die Arbeit der Script-Girls ist.

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Wenn man Pariser Kinoprogramme nach Genres durchforstet, erzielt man unter der Kategorie comédie dramatique die meisten Treffer. Mit unserer Tragikomödie ist sie nur unzureichend übersetzt. Sie stellt ein heftigeres Ausschlagen des Gefühlspendels in Aussicht, eine größere Fallhöhe.. Der französische Begriff hingegen eröffnet Zwischenräume für die Ironie.

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Aus gegebenem Anlass blickte ich gerade noch einmal in ein Interview, das ich vor 15 Jahren mit John Boorman aus Anlass des Kinostarts von »Der Schneider von Panama« führte. »Ein wirklich seltsamer Ort«, sagt der Regisseur über den Schauplatz seiner John-Le-Carré-Verfilmung. »Man fährt nur 40 Minuten vom Atlantik zum Pazifik auf diesem Kanal, der den Kontinent willkürlich halbiert.«

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Als er vierzehn war, zog die Familie des heute vor 90 Jahren geborenen Roger Corman von Detroit nach Beverly Hills um. Der junge Roger konnte sich nicht daran erinnern, in seiner Geburtsstadt einen einzigen Schuldkameraden gehabt zu haben, der aus einer reichen Familie stammte. Wie er selbst stammten sie aus dem Mittelstand. An der Beverly Hills High School war das anders.

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Am 1. Dezember 1967 berichtete "France Soir" ausführlich über den Prozess gegen den Kindermörder Jürgen Bartsch, der wenige Tage zuvor im Landgericht Wuppertal begonnen hatte. Die französische Tageszeitung widmete einem Randaspekt der Verhandlung besondere Aufmerksamkeit. Aus Enttäuschung darüber, dass in Deutschland die Todesstrafe abgeschafft worden war, schlossen sich einige aufrechte Bürger in Gelsenkirchen zu einem Geheimbund zusammen, der sich "Operation Nemesis" nannte und die Tötung oder doch zumindest Kastration von Sexualstraftätern zum Ziel setzte.

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Selbst die besten Suchmaschinen führen den Benutzer gern in die Irre. Das gehört zum Geschäftstmodell. Erst einmal will mit Werbung Geld verdient werden, dann erst folgen die wirklich nützlichen Informationen. Bisweilen lohnt es jedoch, den Irrwegen zu folgen. Als ich heute Morgen »Der ditte Mann« eingab, erschien der Filmtitel mit dem Zusatz "Berlin". Das machte mich stutzig. Sollte in der Stadt ein Remake des Klassikers entstehen? Oder vielleicht eine Fortsetzung?

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Als ich das letzte Mal auf dem Brüsseler Flughafen war, vergaß ich, mein Gepäck aufzugeben. Ich musste beim Betreten der Abflughalle wohl in Gedanken gewesen sein, mich in Träumereien verloren haben. Während ich arglos mit der schweren Reisetasche auf den Flugsteig zusteuerte, beschlich mich das vage Gefühl einer Pflichtvergessenheit.

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Es steckt noch ein ganz anderes Temperament in ihr. Wenn man genau hinschaut, kann man es schon in den Wehmutswelten entdecken, in die Michelangelo Antonioni sie stellte. Auf Monica Vittis Spiel lastet nicht nur Melancholie, für kurze Augenblicke kann sie auch ausgelassen und kapriziös sein. Ihre Sprunghaftigkeit markiert ein Zögern, ein Ausweichen vor der Hingabe. Aber für Sekundenbruchteile blitzen lebhaftere Impulse auf; fast meint man, bereits die Intuition der Komödiantin zu spüren.

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Mir scheint, dass ich seine Filme bislang immer aus den falschen Gründen gemocht habe. Das ist insofern nicht weiter schlimm, dass es bei Jerry Lewis ohnehin stets um das Missverstehen der Welt geht. Andererseits ist es fatal. Denn wie kann man die Filme eines Komikers mögen, obwohl er die Hauptrolle spielt?