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Gerhard Midding

Nachdem Richard Brooks einige Jahre erfolgreich als Drehbuchautor für MGM gearbeitet hatte, fand er es an der Zeit, in den Regiestuhl zu wechseln. Er fasste sich ein Herz und sprach beim Studioboss Louis B. Mayer vor. Der wiegelte erst mal ab: „Warum wollen Sie Regisseur werden? Regisseure sind doch nichts weiter als Verkehrspolizisten!“

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Ohne Zweifel gehört »One Battle After Another« zu den Filmen, die in diesem Jahr die höchsten Erwartungen wecken. Dabei stand Ende Januar noch nicht einmal sein Titel fest. Schon im Vorfeld galt er als Oscar-Favorit und die US-Kritiker, die ihn tatsächlich schon gesehen haben, geben ihm Bestnoten.

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Bertrand Tavernier war der Meinung, die schlimmste Zensur sei die wirtschaftliche. Ich fand diese Äußerung immer problematisch. Warum sollte die Unterdrückung von Filmprojekten wegen geringer Erfolgsaussichten schlimmer sein als eine, die vom Staat dekretiert wird? Andererseits konnte Monsieur Bertrand nicht ahnen, dass Donald Trump zum zweiten Mal US-Präsident würde, sein Freund Larry Ellison der kurzzeitig der reichste Mann der Welt war und dessen Sohn David nun Paramount besitzt.

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Zu einer der vornehmsten Aufgaben für Filmkomponisten gehört es, die kleine und die große Geschichte miteinander zu verknüpfen. Das ist ein heikles Bündnis, denn das Intime und die Historie befinden sich selten im Einklang. Wojciech Kilar bewältigte diesen Spagat stets mit großer Wachsamkeit. Zuweilen stand er aber noch vor einer anderen, ziemlich exklusiven Herausforderung: von der Industriegeschichte seiner polnischen Heimat zu erzählen.

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Die 1937 geborene Regisseurin Judit Elek hat die großen Traumata ihrer ungarischen Heimat durchlebt. Sie ist dem Ghetto in Budapest entkommen und als sie ihr Filmstudium begann, standen sowjetische Panzer in Budapest, um die Revolte niederzuschlagen. 1960 begann ihre Filmkarriere im unabhängigen Béla-Balász-Studio, wo eine neue Generation von Filmemachern von Janos Kadar gefördert wurde.

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In Venedig werden wieder einmal die Stoppuhren gezückt. Man dachte, diese Manie habe sich allmählich gelegt. Aber auch in diesem Jahr muss jeder Schlussapplaus akkurat gemessen werden. Zumal die anglo-amerikanischen Presse sieht sich hier in der Chronistenpflicht. Am Montag war ein erster Rekord zu vermelden. Bei „The Smashing Machine“ dauerten die stehende Ovation 15 Minuten, welche den Hauptdarsteller Dwayne Johnson zu Tränen rührten.

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Die 13 muss im Kino keine Unglückszahl sein. Die Regisseure beispielsweise, die im Lauf ihrer Karriere exakt so viele Filme realisiert haben, bilden eine illustre Riege: Jacques Becker, Antonio Pietrangeli und Stanley Kubrick, Der Japaner Shinji Sômai gehört ebenfalls in diesen exklusiven Kreis.

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Das Plattdeutsch wird wahrscheinlich niemanden abschrecken. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, gerade in diesen Passagen des Trailers wurde das Publikum besonders hellhörig. Und im Notfall gibt es ja noch die Untertitel. Aber seit wann braucht ein hiesiger Film Untertitel?

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Unlängst passierte mir ein fabelhaftes Missgeschick, das meine privaten Kinobesuche enorm bereichert hat. Ich hatte mein Notizbuch verlegt. Nun war ich gezwungen, auf schriftliche Anmerkungen während der Vorstellungen zu verzichten. Es war, als fiele eine Last von meinen Schultern.

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J. Arthur Rank, der die wichtigen Fäden im britischen Nachkriegskino zog, war dem Vernehmen nach ein sehr religiöser Mensch. Neben der ohne zweifel aufreibenden Tätigkeit als Chef des nach ihm benannten Konzerns unterrichtete er regelmäßig in der Sonntagsschule. Der schlechte Einfluss, den Filme auf britische Familien ausüben könnte, sorgte den Methodisten sehr.