Sascha Westphal

Filmkritiken von Sascha Westphal

In der Rolle des Marathonläufers und Olympiasiegers Paul Averhoff, der es in der Enge eines Altersheims nicht aushält, beweist Dieter Hallervorden noch einmal, dass er immer schon weit mehr als nur ein großartiger Komiker war: »Sein letztes Rennen«
Der unheilbar kranke Mozart-Aficionado Marc Rollinger reist nicht nur von einer Opernaufführung zur nächsten. Er inszeniert auch seine eigene Existenz wie eine Oper. In dieses zum Kunstwerk erhobene Leben fügt sich Angela Christliebs Dokumentation perfekt ein
Ari Folman flieht in seiner eigensinnigen Adap tion von Stanislaw Lems Klassiker aus dem Realfilm in die Animation. Das ist konsequent, nur verrät der Bilderrausch Lems Endzeitvision an genau die Hollywood-Fantasie, die er eigentlich vorgibt zu kritisieren
Die Lebensgeschichte des »Sex-Moguls« Paul Raymond, aus der Michael Winterbottom und sein Star Steve Coogan das Porträt eines Egoisten ohne Eigenschaften machen
Vor 1000 Jahren haben die Menschen die Erde verlassen. Nun stranden ein legendärer Krieger und sein Sohn als Überlebende eines Raumschiffabsturzes auf dem verwaisten Planeten. M. Night Shyamalan verwandelt dieses bizarre Sci-Fi-Szenario in ein beklemmendes Drama, in dem sich Will und Jaden Smith am Vater-Sohn-Traumata abarbeiten
Eine musikalische Komödie vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs, das passt eigentlich kaum zusammen. Dennoch geht dieses Konzept in Wayne Blairs Kinodebüt erstaunlich gut auf. Die Soul-Hymnen der Aborigines-Girlgroup »The Sapphires« werden Ausdruck eines rebellischen Lebenswillens
Um seinem Sohn eine zehnjährige Haftstrafe zu ersparen, lässt sich ein Transportunternehmer in eine Drogengang einschleusen. Regisseur Ric Roman Waugh nutzt die Action-Story mit Dwayne Johnson für einen bitterbösen Kommentar auf die Auswüchse des amerikanischen »War on Drugs«
Bei einer Mordermittlung gerät ein einsamer Londoner Polizist in den Bann einer rätselhaften Frau. Barnaby Southcombe greift in seinem Kinodebüt nicht nur typische Motive und Topoi des Film noir auf. Er beschwört auch noch einmal dessen von tiefster Einsamkeit und existenzieller Verunsicherung geschwängerte Atmosphäre herauf
Eine ziellose 21-Jährige, eine weit über 80-jährige Witwe und eine Thermoskanne voller Geld: Das sind die Zutaten für einen typisch amerikanischen Independentfilm. Doch Dree Hemingway und Besedka Johnson verleihen ihren Figuren so viel Herz und Eigensinn, dass Sean Bakers bizarres Konstrukt perfekt aufgeht
Rose, eine junge Frau aus der tiefsten französischen Provinz, träumt von der großen Welt und erobert dank ihrer Schnelltippkünste nicht nur sie, sondern auch gleich noch das Herz ihres Chefs. Der Film ähnelt den Komödien mit Rock Hudson und Doris Day der 50er und 60er Jahre auf geradezu verblüffende Weise. Nur fehlt ihm deren doppelter Boden