Gerhard Midding
Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Die Welt), Zeitschriften (epd Film, filmbulletin) sowie Radio-(rbb Kulturradio) und Fernsehsender (3sat).
Filmkritiken von Gerhard Midding
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Zwei Frauen, die eine mythoman und aufgekratzt, die andere verschlossen, fliehen aus der offenen Psychiatrie. Auf der Reise stellen sie sich der Frage, wie ihre Leben aus der Bahn geraten konnten. Paolo Virzìs gleichsam bipolare Komödie »Die Überglücklichen« verliert trotz haarsträubender Verwicklungen ihr therapeutisches Ziel nie aus den Augen
In dem umsichtig-gediegenen Biopic »Marie Curie« erzählt Regisseurin Marie Noëlle das Leben der zweimaligen Nobelpreisträgerin, ohne sie allzu sehr ins Korsett eines stickigen Kostümfilms zu stecken
Der deutsche Verleihtitel der Komödie »Alle Farben des Lebens« ist ein wohlig doppeldeutiges Plädoyer für Diversität: Die Verhältnisse in einem unorthodoxen, drei Generationen umfassenden Frauenhaushalt (prächtig besetzt mit Susan Sarandon, Naomi Watts und Elle Fanning) in New York müssen neu sortiert werden, als der/die Jüngste sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen will
Zwei Brüder brechen 1968 heimlich aus der rumänischen Provinz auf, damit ihr Vater in der DDR operiert werden kann. Die Tragikomödie »Die Reise mit Vater« vergegenwärtigt das Zeitklima zwischen Repression und Freiheitsdrang zuweilen etwas holzschnittartig
Mit dem Ende der Liebe hören die Gefühle nicht auf: Joachim Lafosse inszeniert in »Die Ökonomie der Liebe« die Elegie einer Trennung und weigert sich konsequent, Partei für nur eine Figur zu ergreifen
Corneliu Porumboius »Der Schatz« ist eine vergnügliche Gesellschaftsparabel darüber, wie leicht man zwischen Wunsch und Wirklichkeit in die Irre gehen kann
Jan Gassmann gelingt die intime Nahaufnahme von Paaren in vier Städten am Rande Europas. Der schweizerische Dokumentarist filmt sie in »Europe, She Loves« nicht als Soziologe, sondern als achtsamer Porträtist
Checco Zalone ist in seinem vierten Kinoauftritt ein fauler Beamter, träger Macho und ein verwöhntes Muttersöhnchen. Der italienische Erfolgskomiker stellt seine Kunstfigur in »Der Vollposten« auf eine ulkige Bewährungsprobe: Liebe oder Festanstellung? Er hält den Torheiten seiner Landsleute einen vergnügten Zerrspiegel vor; allzu oft erschöpft sich sein Sarkasmus jedoch in flauen Klischees
Einfühlsam schildert der tunesische Regisseur Mohamed Ben Attia in »Hedis Hochzeit« den Konflikt eines jungen, erfolglosen Vertreters, der aus seiner vorgezeichneten Existenz ausbrechen will, aber nicht weiß, ob er die Kraft dazu hat. Die Nahaufnahme eines bezeichnenden Schicksals wurde auf der Berlinale als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet und erhielt einen Silbernen Bären für den Hauptdarsteller Majd Mastoura
In Wirklichkeit waren es sogar mehr als tausend Seiten, die Lektor Max Perkins (Colin Firth) aus den Manuskripten von Thomas Wolfe (Jude Law) herauskürzen musste. Und ihr Verhältnis hatte mehr Facetten, als in »Genius« übriggeblieben sind
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Oscar, Emmy, Tony Award: Bei Preisverleihungen war Ellen Burstyn stets gut vertreten. Wie vielseitig sie unterwegs ist, wird trotzdem erst auf den zweiten Blick deutlich. Ihre aktuellen Filme profitieren von der Schauspiel- und Lebenserfahrung, die sie mitbringt.