Gerhard Midding

Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Die Welt), Zeitschriften (epd Film, filmbulletin) sowie Radio-(rbb Kulturradio) und Fernsehsender (3sat). 

Filmkritiken von Gerhard Midding

Ein Märchenfilm wie kein anderer: Voller List und Toleranz überprüfen Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, welche Handhabe uns die Geschichten der Brüder Grimm für die Bewältigung des Alltags liefern. Sie entzaubern und feiern die Kraft der Illusionen; ein prächtig besetztes Darstellerensemble hilft dabei
Endlich wieder ein Spionagefilm aus Frankreich: Jean Dujardin wird in ein riskantes Spiel um Duplizität und Liebe verstrickt. Auf die emotionale Tiefe, die er dabei entdeckt, hat ihn seine frühere Rolle als tumber Agent OSS 117 nicht vorbereitet. Er meistert sie trotzdem
»Mr. Morgan's Last Love« ist eine gediegene, zurückhaltend herzige Bestsellerverfilmung: Im Mittelpunkt steht die Begegnung eines verbitterten Witwers (Michael Caine) mit einer jungen Tanzlehrerin (Clémence Poésy), aus der ein wechselseitiger Lernprozess und beinahe eine Romanze wird
Wong Kar-wais langgehegtes Projekt »The Grandmaster« ist eine überaus selbstbewusste Hommage an das Genre des Kung-Fu-Films. Anhand der Biografie des Großmeisters Ip Man entrollt er ein Panorama der chinesischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Calin Peter Netzers Film ist ein würdiger Gewinner des Goldenen Bären: Ein Meisterstück des indirekten Erzählens, das eine Familientragödie mit bewegender Konsequenz zu einer Bestandsaufnahme der rumänischen Gesellschaft weitet
Eine Kaskade der Spiegeleffekte, ein Roman über die Entstehung eines anderen Romans. Als Schriftsteller sind Bradley Cooper und Dennis Quaid nur leidlich glaubwürdig besetzt, dennoch stellt sich der Zuschauer regelmäßig die Frage: Und was geschah dann?
No!
Das Ende des Pinochet-Regimes als schwarzbunte Komödie: Aus der Perspektive eines Marketingfachmanns erzählt Pablo Larraín in »No!« vom Referendum des 5. Oktobers 1988, als das chilenische Volk tatsächlich die Wahl hatte zwischen der Fortsetzung der Militärdiktatur oder einer ungewissen Zukunft als Demokratie – so furios, dass man fortan nachsichtiger sein wird mit der Werbebranche
Auf den Spuren von Daniel Schmids Dokumentarfilm »Der Kuss der Tosca« erkundet Dustin Hoffmans Regiedebüt »Quartett« das Leben in einem Seniorenheim für Musiker. Er zeigt es als geschützten, behaglichen Raum, in dem das Alter kein Vorzimmer des Todes ist
Jacques Audiards Film ist ein bildstarkes, ungemein erotisches und menschliches Meisterwerk erzählerischer Ambivalenz
Die namentliche Verwandtschaft mit Friedrich Wilhelm Murnaus letztem Werk ist nur eine von vielen Spuren in die Filmgeschichte, die Miguel Gomes hier auslegt. In anmutigem Schwarzweiß und über weite Strecken stumm gedreht, unterläuft der portugiesische Film höchst vergnüglich und beziehungsreich die Erzählkonventionen

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Wenn Sie an der Kasse mit Namen angesprochen werden, befinden Sie sich in einem Filmtheater, das mit besonderer Leidenschaft geführt wird. Und dann kann es gut sein, dass es sich um ein familienbetriebenes Kino handelt. Davon gibt es in Deutschland überraschend viele.