Wann kommst du meine Wunden küssen? (2021)

Stadt – Land, Berlin – Schwarzwald, Familie – Freunde: In ihrem zweiten Spielfilm erweitert Hanna Doose das System der familiären Verstrickungen. Sie steckt den Rahmen der Erzählung, überlässt es aber den Schauspieler*innen, ihn ganz wahrhaftig mit ihren Persönlichkeiten und improvisierten Dialogen zu füllen, in einer dynamischen Balance zwischen Ausgelassenheit und Bitterkeit, zwischen zarten Annäherungen und explosiven Konflikten.

Anna und die Apokalypse (2017)

Zu den Problemen, die Teenager Anna und ihre Freunde ohnedies durchleben, gesellt sich noch eine Zombieseuche, die Kumpel und Familienangehörige in Bestien verwandelt: ein Crossover-Film, der mit komischen Ernst die Stilbrüche zwischen Zombie-, Teenager und Musicaldrama zelebriert.

Der perfekte Chef (2021)

Javier Bardem spielt in dieser als Komödie getarnten Charakterstudie einen Chef, der vorgibt seine Firma mit väterlicher Fürsorge zu führen. Als sich die Dinge nicht mehr fügen wollen, gerät sein ausgeklügeltes Machtsystem aus dem Tritt. Selten ist Kapitalismuskritik derart unterhaltsam und zugleich zurückhaltend klug und bissig.

Alaska (2023)

Ein Roadmovie zu Wasser. In den verschlungenen Gräben und Wasserstraßen Mecklenburg-Vorpommerns paddelt eine nicht mehr ganz junge Frau in die Familienvergangenheit und findet dann ihr ganz persönliches Alaska.

Venom: Let There Be Carnage (2021)

In der Fortsetzung der Marvel-Adaption um ein symbiotisches Wesen aus Mensch und Alien mit Tom Hardy in der Doppel- und Titelrolle sind nur die Nebenschauplätze interessant.

DVD-Tipp: »Rom, offene Stadt« (1945)

Restauriert: Roberto Rossellinis Klassiker »Rom, offene Stadt« wurde auf Blu-ray veröffentlicht.
Gerhard Midding

Wie es sich für einen Blockbusterfabrikanten gehört, macht Roland Emmerich stets große Pläne. In dieser Woche verkündete er im "Hollywood Reporter", dass er »Lawrence von Arabien« neu verfilmen will. Die fatale Remake-Frage nach der Notwendigkeit stellt sich hier doppelt, denn tatsächlich gibt es längst schon eine vollgültige Neuinterpretation des Stoffes.

Interview: Fradique Bastos über Filme aus Afrika

Filme aus Afrika werden sichtbarer, auf Festivals, im Kino. Das liegt auch am wachsenden Selbstbewusstsein der Regisseure und Regisseurinnen. Fradique Bastos, Kurator in Köln, über ein Kino, das seine eigenen Geschichten erzählt – und sich nicht mehr erklären muss.

The Crow

Die von den Nerds argwöhnisch beäugte Geschichte ist eine Gothicromanze, wie sie im 19.-Jahrhundert-Buche steht, inklusive Rimbaud-Lektüre und Joy Division-Soundtrack. Und Skarsgård und Twigs spielen den tumben, gewalttätigen Plot nonchalant weg.

DVD-Tipp: »Die Zeit der Wölfe« (1984)

Verführerische Teufel, heimtückische Großmütter: »Die Zeit der Wölfe« dreht Märchen auf links – mit feministischem Anklang.

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