Internationale Stummfilmtage

München, 7.–24.7. – Zum zweiten Mal finden die Stummfilmtage in München als Open-Air-Kino mit Livemusik statt. Auf dem Programm stehen Klassiker wie »Sherlock jr.« (USA 1924) oder »Der Mann mit der Kamera« (UdSSR 1929), aber auch herausragende Restaurierungen des Filmmuseum München wie »Nathan der Weise« (D 1922) und »Wunder der Schöpfung« (D 1925).

Sehpferdchen – Filme für die Generationen

Hannover, 26.6.–6.7. – Das größte niedersächsische Filmfest für Kinder versteht sich nicht nur als Ort für Kino, sondern auch für medienpraktische und filmbezogene pädagogische Arbeit. Ein Familienprogramm und Generationenkino soll dafür sorgen, Genre-Grenzen zu überschreiten und den Kinderund Jugendfilm auch Erwachsenen näher zu bringen.

Internationales Filmfestival Karlovy Vary

Karlsbad, 1.–9.7. – Das Filmfestival im tschechischen Karlsbad zählt unter den sogenannten A-Festivals zwar eher zu den kleineren, gilt aber als bedeutendstes Filmfestival in Mittel- und Osteuropa. Die Auswahl enthält dieses Jahr 27 Welt- und je 3 internationale und europäische Premieren. In einem speziellen Screening läuft unter anderem Jake Paltrows »June Zero« über den Prozess von Adolf Eichmann.

Diplomatie (2014)

Chronik eines langen Tages: Am frühen Morgen des 25. August 1944 schleicht sich der schwedische Diplomat Raoul Nordling in die Amtsräume des Wehrmachtsgenerals Dietrich von Choltitz. Der hat den Befehl, Paris in Schutt und Asche zu legen, und Nordling will ihn davon abhalten. Volker Schlöndorffs Kammerspiel »Diplomatie« stellt das Duell der beiden in den Mittelpunkt: ein intensiver Film über die Freiheit der Entscheidung.
Gerhard Midding

Seit wann sind Banken auf Sponsoren angewiesen? Sie treten in der Regel doch selbst als solche auf. Andererseits ist die Weltbank kein gewöhnliches Geldinstitut. Die Motive ihres Sponsors hingegen scheinen auf den ersten Blick sehr gewöhnlich: Die „Hollywood Foreign Press Association“ erhofft sich Prestige und Publicity. Für den Auslandspresseverband geht es freilich noch um weit mehr.

Gerhard Midding

Heute früh kamen deprimierende Nachrichten aus Hongkong. Genau genommen waren es keine Nachrichten, sondern handelte es sich um ein Stimmungsbild. Im Morgenmagazin lief eine Reportage aus der Stadt, die seit 25 Jahren keine britische Kronkolonie mehr ist. Keine Spur mehr von der Unabhängigkeit, die noch für weitere 25 Jahre garantiert ist; der demokratische Elan scheint erstickt.

Gerhard Midding

Ein französischer Kollege berichtete mir einmal von ihrer Unermüdlichkeit. So etwas wie Jet lag kannte Agnès Varda nicht, sie konnte sich auf jede Zeitzone einstellen und blieb allerorten wach. Die beneidenswerte Gabe, stets in Topform zu sein, deutete er augenblicklich um in eine künstlerische Haltung: ihre unbeirrbare Neugier auf die Gegenwart.

Tod den Hippies!! Es lebe der Punk! (2014)

Eine Groteske über die Flucht eines jungen Mannes aus der Hippie-Provinz ins wilde Punk-Berlin, Anfang der 1980er Jahre. Grell und derb, kunterbunt und dann wieder schwarzweiß zeichnet Oskar Roehler ein Panoptikum schräger Typen, die sich treiben lassen. Das tolle Ensemble, bizarre Momentaufnahmen, der Mut zur Hässlichkeit und die melancholische Grundierung entschädigen für den Mangel an Spannung und Drive.

Alles was kommt (2016)

Bislang erzählte Mia Hansen-Løve von den Umbrüchen der Jugend und arbeitete mit weitgehend unbekannten Darstellern. Nun vollzieht sie mit »Alles was kommt« den Sprung in die Elterngeneration: Im Mittelpunkt ihres fünften Films steht eine Philosophielehrerin (eine Glanzrolle für Isabelle Huppert), die ihr Leben neu in den Griff bekommen will, nachdem ihr Mann sie verlassen hat.

Viva (2015)

»Viva« ist ein liebenswürdig inszeniertes Coming-of-Age-Drama um einen Drag-Sänger auf Kuba, der seinen Vater in den Tod begleitet.

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