The Dissident (2020)

Bryan Fogel inszeniert seine überaus aufschlussreiche Recherche zum Mord an Jamal Khashoggi und zu den Methoden, mit denen das saudische Königshaus Oppositionelle zum Schweigen bringen will, bewusst mit den Mitteln eines Politthrillers. So schärft er den Blick für die manipulativen und propagandistischen Aspekte der gegenwärtigen (Geo-)Politik.

Die Spur (2017)

Eine rüstige Rentnerin wehrt sich gegen den Jagdwahn ihrer Umgebung. »Die Spur« ist ein ökologisches Rachemärchen von Agnieszka Holland mit einer wunderbaren Hauptdarstellerin.

Schwimmen (2019)

So intensiv und zärtlich, wie Luzie Loose hier die fragile Freundschaftsgeschichte zweier Mädchen erzählt, ist dieser Coming-of-Age-Film über seine pädagogisch verwertbaren Themen hinaus vor allem ein mitreißendes Kinoerlebnis.

Burn After Reading (2008)

Eine Geheimdienstkomödie um geheime Daten, die der Verheimlichung nicht wert sind: Nach dem düsteren »No Country For Old Men« zeigen die Coens sich in »Burn After Reading« wieder von ihrer heiteren Seite und George Clooney und Brad Pitt amüsieren sich dabei, Blödmänner zu verkörpern. Man muss das nicht witzig finden, aber man kann.

Hannah Arendt (2012)

Margarethe von Trotta konzentriert sich in ihrem Biopic auf die Zeit rund um Arendts Schriften zum Eichmann-Prozess. Komplexes, sehenswertes Porträt einer Intellektuellen.

Melancholia (2011)

Eine Braut, ihre Schwester, ihr Schwager und der Weltuntergang: melodramatisch und gleichzeitig nüchtern, berührend und doch unsentimental ist dies vielleicht Lars von Triers schönster Film.

Streik (2018)

Der Kampf einer Firmenbelegschaft gegen ihre Entlassung, geschildert in oft fiebrigen, pseudodokumentarischen Bildern und mit dem kraftvollen Vincent Lindon als Wortführer in einem ansonsten stets vielstimmigen Film. Kämpferisch, aber nicht eindimensional legt der Film den Finger in die offene Wunde der »Gesetze des Marktes«.

Der See der wilden Gänse (2019)

Ein Motorraddieb aus Wuhan wird zum Gejagten, nachdem er versehentlich einen Polizisten erschossen hat: Diao Yinan inszeniert diese Geschichte im Stil eines Neo-noir, visuell betörend und mit faszinierendem Stilbewusstsein – aber zu unterkühlt und verworren, um emotional zu fesseln.

Weißer weißer Tag (2019)

Ein Mann geht zu weit. Der isländische Regisseur Hlynur Palmason demonstriert in seinem zweiten Spielfilm, wie Trauer in Rache umschlägt. Ingvar Sigurdsson brilliert in der Rolle des suspendierten Polizisten, der den Liebhaber seiner verstorbenen Frau stellt.

Zwingli – Der Reformator (2018)

Stefan Haupt gelang ein differenzierter und authentischer Film über Huldrych Zwingli, der einfühlsam Geschichte und Privatleben verbindet.

Seiten

epd Film RSS abonnieren