Mütter, Söhne, Neuanfänge

Unter neuer Leitung: Das 31. Filmfestival Turin präsentierte ein starkes Programm, dessen Filme auf Subtilität und feine Beobachtungsgabe setzten.

Bethlehem

Ein israelischer Geheimdienstler und einer seiner Informanten, ein palästinensischer Jugendlicher, verstricken sich in einer ebenso fragilen wie widersprüchlichen Beziehung. Yuval Adlers Debüt erweist sich als überaus dichter Thriller, der einen überraschend unvoreingenommenen Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt wirft
In den USA spricht man längst von einer »New Wave of Black Cinema«: Eine erstaunliche Zahl an aktuellen ­Filmen von und mit Schwarzen reflektiert auf ver­schiedenste Weise schwarze
von: 
Er ist seit fünfzig Jahren im Geschäft. Anfangs starb er schreckliche Filmtode.

Crulic

Die außergewöhnlich ideenreich erzählte, tragische und wahre Geschichte eines rumänischen Staatsbürgers, der zu einem polnischen Justiz­opfer wurde, ist nicht nur eine Perle des Animationsgenres, sondern auch ein engagiertes Plädoyer für die Menschenrechte. In vieler Hinsicht ein Meisterwerk!

Über das Meer

Arend Agthes Dokudrama erzählt die Geschichte eines mit Mut und Mühen erkämpften Sieges über ein totalitäres System. Für die Hauptfigur ist die Vergangenheit allgegenwärtig, für den Zuschauer wird sie erfahrbar

Nebraska

Bruce Dern als großartiger Don Quijote des Mittleren Westens. In melancholischen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Alexander ­Payne eine Vater-Sohn-Geschichte als tragikomisches Roadmovie über den Zusammenhang von Realität und Mythos. In diesem verkappten Western, der in verfallenden Kleinstädten nach dem anständigen Amerikaner sucht, brilliert neben Dern vor allem Stacey Keach als superber Bösewicht

Land in Sicht

Drei Flüchtlinge, der eine aus dem Jemen, der andere aus Kamerun und der dritte aus dem Iran, hat es ins brandenburgischen Belzig verschlagen. Der Dokumentarfilm zeigt in vielerlei Begegnungen der drei Männer mit ihrer Umgebung, mit deutschen Behörden und Bekannten, wie schwer sich die Bundesrepublik und ihre Einwohner mit Fremden tun – und wie wenig sie sich daraus machen

Imagine

Andrzej Jakimowski schafft es in seinem einfühlsamen Film, über den Klang eine imaginierte Welt hervorzurufen, die dem Blinden als Orientierung dienen kann – ohne dabei auf der visuellen Ebene langweilig zu werden

I Used to Be Darker

Eine Teenagerin besucht ihre Tante, die als Folkmusikerin in Baltimore lebt. Diese ist dabei, sich von ihrem Mann zu trennen. Betont ruhiger Low-Budget-Film, der durch seinen poetischen Realismus beeindruckt, trotz des emotionalen Themas aber eher kalt lässt

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