Hofer Filmtage - Stimmungsbarometer

Die Hofer Filmtage - In diesem Jahr war das Aufgebot deutscher Filme äußerst ansehnlich

Film des Monats Dezember: »Timbuktu«

2006 hatte der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako in Bamako einen treffend bösen Blick auf die Gebaren von Weltbank und Co. geworfen. Jetzt nimmt er – in ganz anderem Ton, aber ebenso eindringlich – den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte der Welt stehen könnte

"Was tut sich - im deutschen Film?"

Am 16.12. spricht Ulrich Sonnenschein im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt mit Regisseur Nico Sommer über dessen Film »Familienfieber«
Unsere "Steile These" des Monats Dezember

Festival des jungen Films Mannheim/Heidelberg

Es gab viel zu entdecken auf dem Festival des jungen Films in Mannheim-Heidelberg: interessante thematische Leitlinien und wunderbare, formal konzentrierte Arbeiten von Regisseuren, die man sich merken sollte

The Zero Theorem

In seinem jüngsten Science-Fiction-Film variiert Terry Gilliam vertraute Motive von einer von mächtigen Unternehmen beherrschten Zukunft, gegen die einzelne Individuen rebellieren. Dabei spricht der Film eher durch sein visuell überbordendes Setting und die exzentrischen Figuren an als durch die Geschichte

TV-Tipp: »Tabu – Eine Geschichte von Liebe und Schuld«

am Mi., den 19.11. um 21:50 Uhr, arte - Herausragender portugiesischer Schwarz-Weiß-Film. Nach stimmiger erster Hälfte im tristen Winter Lissabons nimmt Regisseur Gomes den Zuschauer mit auf eine Expedition ins Afrika der Kolonialzeit. Ganz unmerklich hören da die Figuren zu sprechen auf, nur die Erzählstimme bleibt und das Plätschern des Babykrokodils im Wasser

Die Wolken von Sils Maria

Was bedeutet das Vergehen der Zeit für eine Schauspielerin? Olivier Assayas Film »Die Wolken von Sils Maria« ist keine neue Variation über Tschechows »Die Möwe«, sondern wirft anhand der Rollenarbeit einer Schauspielerin und ihrer Assistentin (Juliette Binoche und Kristen Stewart: beide hervorragend) die Frage nach der Identität auf, dem Verhältnis der Generationen und den sich wandelnden Gesetzen des Ruhms

Winterschlaf

Nuri Bilge Ceylans Cannes-Gewinner ist ein ausgesprochen dialogreicher, sehr langer und langsamer Film – durchaus eine Herausforderung an die Zuschauergeduld. Doch er belohnt mit dem außergewöhnlich differenzierten Porträt eines Provinzpatriarchen und seiner lähmenden Herrschaft über Familie und Abhängige, was man als Parabel auf die heutige Türkei lesen kann, doch nicht muss

Wie ich lernte die Zahlen zu lieben

Rosa von Praunheim schickt Oliver Sechting und Max Taubert auf die Spur der Szene-Diven seiner früheren Filme. Doch Sechtings Zahlenparanoia macht die Reise zu einem lakonisch erzählten Horrortrip

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