Jella Haase

Jella Haase wurde 1992 in Berlin-Kreuzberg geboren und zählt derzeit zu den vielversprechendsten Nachwuchstalenten des deutschen Kinos. Mit sehr anspruchsvollen Rollen – oftmals rebellische Frauen, Jugendliche am Rande der Gesellschaft – hat die heute 22-jährige ihr Können bereits nachhaltig unter Beweis gestellt und wurde schon mehrfach ausgezeichnet.

Seit 2008 steht Jella Haase regelmäßig vor der Fernsehkamera: In »Mama kommt!« (2008) überzeugte sie als Enkelin von Senta Berger, im »Polizeiruf 110 – Tod im Atelier« (2009, Regie: Thorsten Näter) verkörperte sie einfühlsam eine junge Frau im Rollstuhl. Außerdem war sie im »Polizeiruf 110 – Einer von uns« (2010, Regie: Eoin Moore) zu sehen.

Ihr Kino-Debüt feierte Jella Haase gleich mit einer charakterstarken Hauptrolle: In »LOLLIPOP MONSTER« von Ziska Riemann (2011) rebelliert sie als wilde, ungezügelte Ariane, die in ihrer bonbon-bunten Lollipop-Welt lebt, gegen ihre naive Familie und die Erwachsenenwelt um sie herum – mit allen Konsequenzen. Auch in ihrer zweiten Kino-Rolle konnte sie ihr besonderes Talent zeigen: In David Wnendts vielfach ausgezeichnetem Debüt »KRIEGERIN« (2012), einer erschütternden Neonazi-Milieustudie, verkörperte sie, an der Seite von Alina Levshin, die Schülerin Svenja, die sich gegen ihr strenges Elternhaus auflehnt und, fasziniert vom Nationalsozialismus, alles tut, um in eine rechtsradikale Clique aufgenommen zu werden. Für ihre Rollen in »LOLLIPOP MONSTER« und »KRIEGERIN« wurde Jella Haase beim Bayerischen Filmpreis 2012 mit dem Preis als »Beste Nachwuchsdarstellerin« ausgezeichnet. Im Juni 2013 folgte die Auszeichnung mit dem Günther-Strack-Fernsehpreis als »Beste Darstellerin« für ihren Part im »Tatort – Puppenspieler« (Regie: Florian Baxmeyer).

Nach Nebenrollen in den Kinofilmen »RUHM« (2012, Regie: Isabel Kleefeld), der Verfilmung des gleichnamigen Buches von Daniel Kehlmann, und »KÖNIG VON DEUTSCHLAND« mit Olli Dittrich (2013, Regie: David Dietl) war Jella Haase 2013 noch in drei weiteren Produktionen in sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen: Im Fernsehen spielte sie an der Seite von Silke Bodenbender und Matthias Brandt in dem Psychothriller »Eine verhängnisvolle Nacht« (ZDF) die Tochter einer von einem Stalker verfolgten jungen Frau sowie die traurige Prinzessin Luise in der Märchenverfilmung »Die goldene Gans« (ZDF).

Mehr als 7 Millionen Kinozuschauer begeisterte sie 2013 in Bora Dagtekins Sensationserfolg »FACK JU GÖHTE« in der Rolle der prolligen Schülerin Chantal und wurde dafür in der Kategorie »Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle« für den Deutschen Filmpreis 2014 nominiert.

2014 stand Jella Haase für das NDR-Doku-Drama »Die Klasse« (Regie: Ben von Grafenstein) und die schwedische Kino-Produktion »YOUNG SOPHIE BELL« (Regie: Amanda Adolfsson) vor der Kamera. Seit Frühjahr 2015 kann man sie in der internationalen Serien-Koproduktion »The Team« (Regie: Katrine Windfeld) sehen. Aktuell arbeitet sie unter anderem an dem Abschlussfilm von HFF-Absolventin Leonie Krippendorf mit dem Titel »Jade«. Im Dezember 2015 kommt der Film »VIER KÖNIGE« (Regie: Theresa von Eltz), mit Jella Haase in einer Hauptrolle, in die Kinos. Außerdem spielt sie als Teil des Ermittlerteams eine Hauptrolle im neuen Dresdner »Tatort«.

Quelle: Constantin 2015

Als Schauspieler/in:

In »Nirgendwo«, dem Debütfilm von Matthias Starte, geht es um Liebe, Enttäuschung und die vielbeschworene Eigenverantwortung fürs Leben
In »Looping« dient eine psychiatrische Klinik als Refugium für drei ganz unterschiedliche Frauen. Hervorragend gespielt von Jella Haase, Lana Cooper und Marie-Lou Sellem
Vier Jugendliche müssen über die Weihnachtstage in einer psychiatrischen Klinik bleiben: Theresa von Eltz' Kinodebüt »4 Könige« ist zwar nicht frei von Psychiatrieklischees, besticht aber durch seine sensible Darstellung
In dem überaus komischen Nachschlag des Kinohits von 2013 setzt Regisseur Bora Dagtekin wieder auf bewährte Rezepte und serviert eine Handlung, die von eigenen wie fremden Filmen inspiriert ist
Weit davon entfernt, geschmackssicher zu sein, überzeugt die derbe Schulkomödie durch flottes Timing und spielfreudige Darsteller
Nach einer Zeit auf der Straße muss die junge Anna (Anke Retzlaff) sich auf einem abgelegenen Bauernhof mit sich und ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Eindringlich gespielte Mischung aus Berg- und Therapiefilm, mitunter konstruiert
Pubertätsdrama und Neonazi-Thriller: David Wnendts Debütfilm ist mehr als ein gefälliger Kommentar zur Zwickauer Terrorzelle. Halb hasserfülltes Energiebündel, halb sensible Enkeltochter probt die Protagonistin den gefährlichen Ausstieg aus der Gewalt
Knallbuntes Teenagerdrama zwischen Comic, Musicvideo und Psychotrip. Ein Film für junge Menschen, der sich traut, anders zu sein, als man es erwartet