Daniel Giménez Cacho

Als Schauspieler/in:

Technisch und visuell atemberaubend, wie man das eben von einem Iñárritu-Film erwartet, ist »Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten« ohne Frage. Doch einzelne eindrucksvolle Sequenzen retten den überlagen, autobiografisch inspirierten Film des Mexikaners nicht, der unter einem unter einem Protagonisten leidet, mit dem man nicht mitfiebert, und insgesamt allzu selbstverliebt daherkommt.
Apichatpong Weerasethakul erzählt von einer Frau, die von einem rätselhaften Knallgeräusch heimgesucht wird und sich in Kolumbien auf die Suche nach dessen Ursprung macht: Eine audiovisuelle Quest von meditativer Ruhe, die in eine Welt der Rätsel und Wunder führt. In der Hauptrolle fasziniert Tilda Swinton.
Ein einsamer Mann in eisiger Weite sieht sich konfrontiert mit der Frage nach dem Sinn. Er bricht auf zu einer Reise, die von Beginn an auch eine metaphorische ist. Abel Ferraras Film »Siberia« reizt mit der Freiheit der Form und dem Mut seiner Gedanken
Mit einer höchst eigenwilligen Mischung aus Tragik und Absurdität erzählt Lucrecia Martel von einem Kolonialbeamten in der argentinischen Provinz, der seit Jahren auf seine Versetzung wartet. »Zama« ist eine vielschichtige, rätselhaft-faszinierende Reflexion über Kolonialismus und Identität
Ein stilvoller Stummfilm, der das Märchen von Schneewittchen nach Andalusien verlagert und mit Elementen von Stierkampf, Surrealismus und Gothic vermengt. Wunderbar anzusehen und anzuhören, mit famosen Einzelszenen, ist das Werk insgesamt zu glatt geraten. Es bezaubert, ohne zu berühren
Die Flucht geht nach Mexiko ins Gefängnis: Mel Gibson gibt einmal mehr den Antihelden, der viel auf dem Kerbholz hat, viel aushalten kann, und am Ende ein wenig Wiedergutmachung fürs eigene Seelenheil leistet
In Mexiko-Stadt, wo die Gegensätze zwischen Arm und Reich groß sind, nimmt sich die vermögende Schicht in einer Wohnanlage selbst in Sicherheitsgewahrsam. Der Regisseur Rodrigo Plá entwirft in seinem bemerkenswerten Spielfilmdebüt ein sehr beängstigendes Szenario von der Erosion der Zivilgesellschaft