Unterwegs mit Jacqueline

Die auf den ersten Blick harmonieselige Feelgoodkomödie »Unterwegs mit Jacqueline« über einen algerischen Bauern, der mit seiner Kuh durch Frankreich wandert, erweist sich als maliziöse Liebeserklärung der frankoalgerischen Filmemacher an ihre Wahlheimat

Paraíso

Ihre beachtliche Körperfülle war für Carmen und Alfredo nie ein Thema. Doch das ändert sich, als sie nach Mexiko City ziehen. Mariana Chenillos Komödie »Paraíso« um zwei Liebende, die im wahrsten Sinne aus dem Gleichgewicht geraten, ist aber nicht nur ein beherztes Plädoyer gegen den grassierenden Schlankheitswahn. Die mexikanische Filmemacherin zeichnet auch ein sehr genaues Porträt einer Ehe in der Krise

Independence Day: Wiederkehr

Ähnlich wie »Jurassic World« gelingt es auch der »Independence Day«-Fortsetzung nicht, jenes spektakuläre Gefühl der Überwältigung zu rekreieren, mit dem man in den 90er Jahren im Kino saß. Doch weil Roland Emmerich geschickt auf dem schmalen Grat zwischen Nostalgie und Modernisierung wandelt und mit selbstironischem Augenzwinkern auf das eigene Vermächtnis blickt, gelingt ihm ein unterhaltsames spätes Sequel

Lou Andreas-Salomé

Eine tolle Heldin macht noch keinen tollen Film: Solide, aber wenig originelle Nacherzählung des Lebens der Schriftstellerin, Erzählerin, Essayistin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé

The Girl King

Mika Kaurismäki lässt seine Wahlheimat Brasilien für ein fulminantes historisches Biopic über die exzentrische schwedische Königin Kristina links liegen. Schönstes Set von »The Girl King« war die pittoreske Burg im finnischen Turku

Frühstück bei Monsieur Henri

Ivan Calbéracs Bühnenstück »Frühstück bei Monsieur Henri« arbeitete pointenreich an der wohngemeinschaftlichen Annäherung der Generationen. In seiner Filmversion ist von diesem komödiantischen Elan nicht mehr ganz so viel zu spüren, trotz eines zuverlässig cholerischen Claude Brasseur

Censored Voices

Die israelische Regisseurin Mor Loushy begründet in ihrem auf zeitgenössischen Gesprächsrecherchen von Amoz Oz und ­Abraham Shapira aufbauenden Film »Censored Voices« eine gewichtige Neuinterpretation des Sechs-Tage-Krieges und seiner Nachwehen, opfert eine mögliche essayistische Annäherung aber (leider) ganz einem emotionalen Ansatz

BFG: Big Friendly Giant

Verfilmung des Roald-Dahl-Klassikers über die Freundschaft eines Waisenmädchens zu einem Riesen: Trotz brillanter Einzelszenen und eines exzellenten Mark Rylance als Riese wirkt Steven Spielbergs »BFG: Big Friendly Giant« insgesamt allzu routiniert und harmlos

Atomic Falafel

Die satirisch gemeinte Komödie über Zivilisten, die israelischen Militärs bei einem geplanten Atomschlag auf den Iran in die Quere kommen, ist eine fast exklusiv israelische Übung in Selbstironie – was, da auch der politische Kontext ausgeklammert wird, mehr befremdlich als lustig anmutet

Warcraft: The Beginning

»Warcraft: The Beginning«, das unterschätzte Fantasyspektakel nach dem gleichnamigen Computerspiel, überrascht durch die gefühlvolle Zeichnung vermeintlich gefühlloser Orcs

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