Gerhard Midding

In St. Petersburg gibt es, das weiß ich auch nur aus dem Kino, eine Straße mit den idealen Proportionen: Sie ist 250 Meter lang, 25 Meter hoch und ebenso breit. Xavier (Romain Duris), den es als Hochzeitsgast in »L'Auberge espagnole – Wiedersehen in St. Petersburg« dorthin verschlagen hat, ist fasziniert von ihrem Ebenmaß: Gäbe es in seinem Leben doch nur die gleiche Klarheit!

Pelikanblut (2019)

Die Geschichte eines schwer traumatisierten Kindes ist Grundlage für das Porträt einer Frau, die an ihre Grenzen geht. Nina Hoss führt ein fabelhaftes Ensemble an.

Timbuktu (2014)

2006 hatte der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako in »Bamako« einen treffend bösen Blick auf die Gebaren von Weltbank und Co. geworfen. Jetzt nimmt er – in ganz anderem Ton, aber ebenso eindringlich – den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte der Welt stehen könnte.

Paula (2016)

Im historischen Maler-Biopic über Paula Modersohn-Becker spiegeln sich universelle und moderne Themen wie weibliche Selbstbehauptung und die Vereinbarkeit von menschlichen Beziehungen und beruflicher Selbstverwirklichung.

Monsieur Claude 2 (2019)

In der Fortsetzung der Erfolgskomödie »Monsieur Claude und seine Töchter« muss Reaktionär Claude seine Schwiegersöhne vom Auswandern abbringen, ein Vorhaben, das immer noch eine erstaunliche Bandbreite von albernen bis giftigen Witzen zeitigt.

Children of Men (2006)

Cuaróns apokalyptischer Science-Fiction-Film um die letzte Schwangere der Welt ist im Detail interessant und visuell über weite Strecken gelungen, krankt aber an einer spekulativen, wenig aussagekräftigen Story.

Venedig: Das Zeug zum großen Kinoauftritt

Timothée Chalamet und »Argentina 1985« begeistern in Venedig das Festivalpublikum. Doch während die Coming-of-Age-Liebesgeschichte mit Chalamet die Kritiker eher kalt lässt, entfaltet der argentinische Film über die Junta-Prozesse emotionale Wucht.

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